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Deutschland braucht eine Queen

Sissi St. Croix
Deutschland braucht eine Queen

Zehn starke Persönlichkeiten, zehn kreative Entertainerinnen, zehn außergewöhnliche Drag Queens: Wer überzeugt mit dem spektakulärsten Outfit? Wer schafft es, in den Shows mit Persönlichkeit, Gesang, Tanz und außergewöhnlichem Entertainment das Publikum und die Jury zu faszinieren? Wer holt sich die Krone in der neuen ProSieben-Show »Queen of Drags«? Antworten bekommen wir ab dem 14. November 2019 immer donnerstags um 20:15 Uhr.

It’s time to shine! Zum Start der neuen ProSieben-Show »Queen of Drags« holen sich Heidi Klum, Conchita Wurst und Bill Kaulitz prominente Unterstützung nach Hollywood: Drag-Ikone Olivia Jones wird die Jury als Stargast in der Premieren-Show unter dem Motto »The Art of Drag« verstärken. Olivia ist schon lange eine meiner heimlichen Heldinnen – unvergessen der schöne und aufregende Abend in → Olivias Show Club auf der Großen Freiheit Nummer 27 in St. Pauli …

Allein schon Olivia zuliebe werde ich mit dem besten Ehemann von allen am 14. November am Bildschirm kleben und mir ansehen, wie zehn talentierte Drag Queens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in der sechsteiligen Show »Queen of Drags« um ebendiesen Titel kämpfen. Der Siegerin winken ein Gewinn von 100 000 Euro, ein Cover-Foto auf der deutschen Cosmopolitan, eine Reise nach New York sowie eine MAC-Kosmetikkampagne.

 

»Drag ist Kunst und ein politisches Statement für Toleranz, Vielfalt und Respekt.« – Olivia Jones

 

Statement für Toleranz

Olivia Jones: »Die Show ist eine super Plattform für deutschsprachige Drag Queens, die jetzt endlich mal einem großen Publikum zeigen können, was sie drauf haben und wie vielfältig Drag ist. Drag ist nicht nur Omas olle Fummel auftragen. Drag ist Kunst, unterhaltsam, provokant und immer auch ein politisches Statement für Toleranz, Vielfalt und Respekt.«

In der neuen ProSieben-Show ziehen zehn Drag Queens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in eine Luxusvilla in Los Angeles und inszenieren Woche für Woche eine Varieté-Show, in der sie sich mit all ihren Facetten präsentieren: mal ladylike, mal etwas frech, mal berührend. Jede auf ihre Art, alle auf einzigartige Weise. Olivia Jones: »Die Drags gehören zu den zehn Besten im deutschsprachigen Raum. Da sind viele unterschiedliche Facetten dabei, die zeigen, wie bunt und unterhaltsam Drag ist. So was gab’s noch nicht und war auch höchste Zeit.«

Heidi Klum, Conchita Wurst und Bill Kaulitz stellen den Drag Queens jede Woche eine neue Aufgabe und bewerten, wer von ihnen das Motto am besten umsetzt. Unterstützt werden sie dabei in jeder Folge von einem Stargast wie Olivia Jones, Leona Lewis, Amanda Lepore, La Toya Jackson und Pabllo Vittar, der mit 9,4 Millionen Followern stärksten Drag Queen der Welt auf Instagram. Das wird spannend und bunt und lockt hoffentlich viele Zuschauer vor den Fernseher.

 

Über Olivia Jones

Olivia Jones (49) führt mit Promi-Kieztouren Touristen durch St. Pauli, veranstaltet Party-Hafen- und Stadtrundfahrten und betreibt auf der Großen Freiheit eine Schlagerbar, einen Show Club mit Travestie- und Comedy-Acts, einen Burlesque-Club und Deutschlands ersten Menstrip-Club, zu dem nur Frauen Zutritt haben.

Darüber hinaus liegt ihr gesellschaftliches Engagement am Herzen, vor allem für Aufklärung, Toleranz und Vielfalt: Als erste Drag Queen der Welt kandidierte sie mit einem schrillen symbolischen Wahlkampf für ein politisches Amt, durfte das Wort zum Sonntag anmoderieren und als eine von wenigen hundert Deutschen ihre Stimme bei der Wahl des Bundespräsidenten abgeben.

Ihr erstes Kinderbuch »Keine Angst in Andersrum« sorgte bundesweit für so viel Gesprächsstoff, dass mittlerweile Mitglieder der Olivia Jones Künstlerfamilie im Kampf gegen Ausgrenzung und Mobbing an Schulen, beim Deutschen KiTa- und Ausbildungsleiterkongress und anderen Einrichtungen aufklären oder für Schulklassen kostenlose Kieztouren zum »Tag des offenen Denkmals« veranstalten.

 

Die zehn Drag Queens in »Queen of Drags«

– Aria Addams, 22, aus Wolfsburg, liefert die perfekte Kombination aus Drama und Comedy.

– Katy Bähm, 27, aus Berlin, ist bereits eine feste Größe in der deutschen Drag-Szene.

– Yoncé Banks, 27, aus Paderborn, begeistert mit einzigartigen und powervollen Dance Moves.

– Candy Crash, 32, aus Berlin, ist eine echte Allrounderin: YouTube-Star, Sängerin und Moderatorin.

– Samantha Gold, 35, aus Hamburg, sicherte sich bereits einige Titel und arbeitet im Show Club von Olivia Jones.

– Janisha Jones, 26, aus München, tanzt leidenschaftlich gern und kreiert außergewöhnliche Make-up-Looks.

– Hayden Kryze, 20, aus Bern (CH), kombiniert atemberaubende Dance Moves mit exzellentem Lip Sync.

– Catherrine Leclery, 48, aus Köln, zählt als brasilianische Grand Dame zu den gefragtesten Drag Queens in Deutschland.

– Bambi Mercury, 32, aus Berlin, setzt auf ihre besonderen Markenzeichen Rehaugen, Tattoos und Bart, kombiniert mit fantasievollen Outfits.

– Vava Vilde, 30, aus Stuttgart, verzaubert mit galaktischen, futuristischen Outfits und komödiantischen Lip Sync Performances.

 

Münchens Local Drag Queen: Janisha Jones

Von der spanischen Sonne ins Scheinwerferlicht: Als gebürtige Katalonierin hat Janisha den Rhythmus im Blut. Ihre Drag-Karriere begann vor zwei Jahren, als sie beim »Queen of the Night«-Contest des Münchner Clubs → Harry Klein teilgenommen und gewonnen hat. Als ihr Vater sie das erste Mal in Drag sah, war er so begeistert, dass er sich neugierig ihre High Heels geschnappt und sie anprobiert hat. Mit ihren außergewöhnlichen Make-up-Looks und ihren einzigartigenDance Moves sticht Janisha auf jeder Drag Party heraus. Tanzt sie sich auch bei »Queen of Drags« an die Spitze?

Instagram: → @janisha.jones

 

Janisha Jones im Interview

1. Welche Geschichte steckt hinter Deinem Drag-Queen-Namen?

»Jones«, weil ich – wenn das möglich wäre – die Tochter von Samantha Jones aus »Sex and the City« und Grace Jones wäre. »Janisha« orientiert sich an meinem männlichen Namen.

2. Erzähle uns von deinem Leben als Drag Queen: Seit wann bist du Drag? Hast du Vorbilder? Was fasziniert dich an der Drag-Kunst?

Ich mache Drag seit zwei Jahren. Ich habe die Drag Queens Michelle Williamson und Hungry als Vorbilder. Drag-Kunst bedeutet, sich frei zu fühlen.

3. Wer oder was inspiriert dich?

Natur, geometrische Formen, Instagram.

4. Was ändert sich – charakterlich – für dich, wenn du in dein Outfit schlüpfst? Wer bist du vorher, wer dann? Welchen Reiz hat für dich das Spiel mit den Geschlechtern?

Ich bin stärker. Meine Ängste gehen auf einmal weg.

5. Welche Rolle spielen die Outfits und das Make-up bei der Verwandlung zur Drag Queen? Sind sie vielleicht gar nicht so wichtig, wie viele denken? Oder doch?

Zusammen mit Make-up sind sie sehr wichtig. Ohne macht es keinen Spaß mehr.

6. Was sagen deine Familie und Freunde zu deiner Kunstfigur?

Meine Familienangehörigen sind meine größten Fans und so sollte es immer sein. Bei jeder Familie. Meine Freunde sind auch meine Familie bzw. zählen für mich als Teil meiner Familie.

7. Was macht deutsche Drag Queens im internationalen Vergleich so besonders?

Ich bin Spanier. Aber Drag in Deutschland ist viel politischer.

8. Was muss eine »Queen of Drags« deiner Meinung nach alles mitbringen? Und warum glaubst du, hast Du den Titel verdient?

Performance, Kunst, Attitude.

9. Was ist deine Paradedisziplin als Drag Queen?

Performen und mich bewegen.

10. Wo siehst du dich als Drag Queen? Einzelkämpferin oder Teamplayer? Peagant Queen oder Performer? Fun Girl oder Drag-Aktivistin?

Performer, Teamplayer, verrücktes Fun Girl.

11. Was erwartest du von der Show? Was willst du einbringen, was willst du vielleicht selbst noch lernen?

Ich möchte meine Kunst zeigen. Und die Kunst von anderen lernen.

12. Was möchtest du den Zuschauern durch die Teilnahme bei »Queen of Drags« zeigen? Welche Message möchtest du ihnen mitgeben?

Ich möchte den Zuschauern zeigen, dass Drag Kunst ist und dass wir auch normale Menschen sind. Auch, dass Homosexualität akzeptiert wird.

13. Was sollte jeder über Drag(s) wissen?

Nicht anfassen!

 

Sissis Resümee

Deutschland braucht eine Queen – München hat schon eine. Als Lokalpatriotin drücke ich natürlich die Daumen für Janisha. Und ich muss zugeben: Ich freue mich auf die erste Sendung, obwohl ich sonst kein großer Fan von Castingshows bin. Als ich zum ersten Mal vom neuen Format hörte, teilte ich die Bedenken der queeren Community, dass Heidi Klum die Teilnehmerinnen womöglich wie in einer Freak Show vorführen könnte. Denn ist Heidi nicht geradezu das Abziehbild eines Klischees eines deutschen Vorzeigeweibchens? Hat sie nicht mit GNTM Tausenden kleiner Mädchen falsche Vorstellungen darüber in den Kopf gesetzt, was Schönheit wirklich bedeutet? Würde sie die Menschen hinter den schillernden Drag Queens überhaupt verstehen?

Heidi ist eine Frau, die ich mit sehr gemischten Gefühlen betrachte. Da ich sie nicht persönlich kenne, kann ich mir kein wirkliches Urteil über sie erlauben. Doch ich wünschte, dass Olivia Jones nicht nur in der ersten Sendung dabei wäre. Immerhin geht es bei »Queen of Drags« um mehr als aufregende Performances, das Schütteln von Perücken und das Glitzern von Pailletten. Es geht um die persönlichen Geschichten der Kandidatinnen sowie ihre Erfahrungen mit Homophobie, Ausgrenzung und Diskriminierung in unserer Gesellschaft. Darum, dass auch der letzte Sofapupser versteht, dass das Leben bunt ist und akzeptiert werden will – in all seinen Facetten. Und ich denke (hoffe), Deutschland ist reif für eine Queen.

Wirst du dir ebenfalls → »Queen of Drags« ansehen?

XOXO

Sissi

[Quelle: → ProSieben. Bildrechte Artikelbild: ProSieben/Martin Ehleben.]

 

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