Omas Spritzgebäck

Das Geheimnis liegt in der Vanille ...

Sissi St. Croix
Omas Spritzgebäck

Spritzgebäck ist ein Teegebäck aus weichem Mürbeteig, der nicht ausgestochen, sondern durch die formende Öffnung einer Gebäckpresse zu Plätzchen gepresst wird. Im Fachjargon der Bäcker wird dies auch »dressieren« genannt. Spritzgebäck gibt es in vielen Variationen und Formen: Kringel, S-Formen und Stäbchen sind besonders beliebt. Ich teile heute mein Lieblingsrezept für Spritzgebäck in Stäbchenform mit dir. Sein besonderes Geheimnis besteht darin, einen Teil des Mehls durch gemahlene Mandeln zu ersetzen – mit blanchierten Mandeln wird das Gebäck besonders fein – und echtes Vanillemark zu verwenden. Nach dem Abkühlen kannst du das Spritzgebäck nach Belieben verzieren.

 

Rezept für Spritzgebäck

Zutaten für 50 Spritzgebäckstäbchen:

  • 150 Gramm weiche Butter oder Pflanzenmargarine
  • 100 Gramm Puderzucker
  • Mark einer halben Vanilleschote
  • 1 Prise selbst gemachtes Vanillesalz
  • 1 Ei vom glücklich gackernden Huhn
  • 200 Gramm Bio-Dinkelmehl Type 630
  • 100 Gramm gemahlene Mandeln
  • auf Wunsch: 200 Gramm Backschokolade oder Zartbitterkuvertüre

 

Zubereitung des Spritzgebäcks

  1. Belege ein Backblech mit Backpapier oder einer Dauberbackmatte und lege deine Gepäckpresse mit Sterntülle parat. Alternativ tut es auch ein Fleischwolf mit speziellem Vorsatz oder ein Spritzsack. Ich finde allerdings eine Gebäckpresse besonders praktisch und angenehm in der Handhabung.
  2. Gib nun die weiche Butter oder Pflanzenmargarine in eine Schüssel, siebe den Puderzucker dazu und rühre alles schön cremig. Ritze die Vanilleschote auf, kratze das Mark mit der Rückseite eines Messers aus und rühre es zusammen mit dem Vanillesalz und dem Ei unter, bis die Masse schön glatt ist.
  3. Vermische das Dinkelmehl mit den gemahlenen Mandeln und hebe die Mischung unter.
  4. Fülle den Teig zügig in deine Gebäckpresse und spritze Stäbchen von etwa acht bis zehn Zentimetern Länge auf das vorbereitete Backblech. Die rasche Verarbeitung ist wichtig, sonst wird der Spritzmürbeteig zäh.
  5. Stelle den geformten Teig für 20 Minuten kühl. Dadurch verläuft das Spritzgebäck beim Backen nicht und bleibt in Form. Heize in der Zwischenzeit den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft: 180 Grad) vor.
  6. Backe das gekühlte Spritzgebäck im vorgeheizten Ofen in rund zehn bis zwölf Minuten goldbraun und lasse es anschließend auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen.
  7. Wenn du magst, kannst du zum Schluss dein Spritzgebäck noch mit geschmolzener Schokolade oder Kuvertüre verzieren. Und wer es richtig kreativ mag, greift zusätzlich zu gehackten Mandeln oder bunten Zuckerperlen.

 

Sissis Resümee

Das Backen von Omas Spritzgebäck leitet für mich alljährlich die Weihnachtszeit ein. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr ich als Kind gestaunt habe, wenn der vorher unförmige Teig aus dem Fleischwolf kam und hübsche Plätzchen auf das Backblech spritzte. Das war wie ein kleines Wunder. Bis heute hat das Gebäck seinen Zauber für mich nicht verloren.

Daher stimmt es mich ein wenig traurig, dass Spritzgebäck im Alltag ein wenig aus der Mode gekommen ist. Zwar zählt es immer noch zu den beliebtesten Weihnachtsplätzchen der Deutschen, wird aber nur von rund 50 aller Haushalte im Advent gebacken. Butterplätzchen und Vanillekipferl stehen seit Jahren unangefochten an der Spitze der Top 10 des beliebtesten Weihnachtsgebäcks. Außerhalb der Adventszeit findest du es fast nur noch beim Konditor.

Ich möchte daher eine Lanze brechen und dem Spritzgebäck wieder den Ehrenplatz einräumen, der ihm gebührt – auch und gerade in meinem Leben. Und das rund ums Jahr, nicht nur im Advent.

XOXO

Sissi

[Artikelbild: Astrid Meine.]

 

Das könnte dich auch interessieren ...

Du liebst Cookies? Dann verdienst du eine individuelle Erfahrung auf unserer Website. Aus diesem Grund arbeiten auch wir mit Cookies - wenn auch ohne leckere Schokostückchen. Her mit den Cookies! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung

-
00:00
00:00
Update Required Flash plugin
-
00:00
00:00