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Abgefahren – Ras el Hanout

Marokkanische Gewürzmischung zum Selbermachen

Sissi St. Croix
Abgefahren – Ras el Hanout

Liebst du die marokkanische Küche? Dann steht bei dir im Gewürzschrank sicher auch ein großes Glas Ras el Hanout. Die wunderbar aromatische Gewürzmischung besteht traditionell aus bis zu 35 verschiedenen Zutaten und bedeutet übersetzt »Kopf des Ladens«. Der Name ist ein Hinweis darauf, dass in früheren Zeiten nur der »Kopf«, also der Chef des Gewürzladens die Mischung zusammenstellen durfte.

Heute wird das alles ein bisserl lockerer gesehen und daher mischen wir uns diese Krönung der Gewürzschätze Nordwestafrikas einfach selbst. Das macht nicht nur unglaublich viel Spaß, sondern hat überdies den Vorteil, dass du mit den Grundgewürzen »spielen« und so dein ganz persönliches Ras el Hanout herstellen kannst.

Der Clou dabei: Ras el Hanout vereint geschickt Gewürze mit süßlichen Aromen wie Gewürznelken und Zimt mit scharfen Gewürzen wie Chili oder Ingwer. Häufige Zutaten sind Pfeffer, Kardamom, Koriander und Kreuzkümmel sowie Kurkuma, Zimt, Muskatnuss, Anis, Chili, Ingwer, Piment und Nelke. Auf der Basis meines Grundrezeptes kannst du nach Lust und Laune mit weiteren Gewürzen experimentieren. Wie wäre es zum Beispiel mit scharfem Paprikapulver, Bockshornklee oder den Blütenblättern von Lavendel oder Rose? Ich bin sicher, dass dir noch viele, viele weitere schöne Gewürze einfallen, die mit meinem Ras el Hanout harmonieren. Ich wünsche dir viel Spaß beim Werkeln und Würzen!

 

Mein Rezept für Ras el Hanout

Zutaten für eine Vorratsportion:

  • 4 Esslöffel schwarze Pfefferkörner
  • 4 Esslöffel Kardamomsamen
  • 4 Esslöffel Koriandersamen
  • 4 Esslöffel Kreuzkümmel
  • 4 Esslöffel Ingwerpulver
  • 4 Esslöffel Zimtpulver
  • 1 Esslöffel Kurkuma
  • 1 Esslöffel Piment
  • 1 Esslöffel geriebene Muskatnuss
  • 1 Esslöffel gemahlene Gewürznelken
  • ;1 Esslöffel süßes Paprikapulver
  • 1 Esslöffel rote Chiliflocken

 

Zubereitung des Ras el Hanout

1. Gib zuerst die Pfefferkörner zusammen mit den Kardamom- und Koriandersamen sowie dem Kreuzkümmel in eine kleine beschichtete Pfanne und röste sie ohne Fett an. Mahle dann die noch warmen Gewürze in deinem Mörser oder in einer Gewürzmühle. Ich habe mir sagen lassen, dass das auch in der Küchenmaschine hervorragend funktioniert, dies aber selbst noch nicht ausprobiert. Für mich ist das Selbermachen von Gewürzen nämlich ein sinnlicher Akt – da brauche ich keinen Maschinenlärm um mich herum. Außerdem ist das Mörsern und Mahlen ein tolles Workout für die Arme! Kicher …

2. Füge nun die übrigen Gewürze dazu und mische alles gründlich durch. Fülle dein Ras el Hanout zum Schluss in ein luftdicht schließendes Glas oder eine Dose, damit das Aroma möglichst lange erhalten bleibt.

Tipp: In kleine Gläschen abgefüllt und hübsch dekoriert, eignet sich Ras el Hanout auch prima als Geschenk.

 

Bei der Herstellung deines eigenen Ras el Hanout sind deiner Fantasie keine (Gewürz-)Grenzen gesetzt

Bei der Herstellung deines eigenen Ras el Hanout sind deiner Fantasie keine (Gewürz-)Grenzen gesetzt

 

Abgefahren – der Film

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Ulli und Lena auf ihrer Reise durch Afrika Ras el Hanout gekostet haben. Mehr als nur ein Mal. Denn Marokko war das erste Land auf ihrer Reise, die knapp zwei Jahre dauern sollte. Und ohne Ras el Hanout kommt die marokkanische Küche nun einmal nicht aus. Du findest die Gewürzmischung in jedem marokkanischen Haushalt, jede Familie hütet ihr eigenes Rezept.

Wie oft Ulli und Lena Ras el Hanout in ihrem Couscous oder ihrer Tajine gegessen haben, weiß ich allerdings nicht. Sehr wohl aber weiß ich, dass die beiden 73 Tage in Marokko verbracht und dort 50 Liter Tee getrunken haben. Dass sie stolze 9 683 Kilometer über marokkanische Straßen und Pisten gefahren und dabei in 27 Kontrollen geraten sind. Drei Mal mussten sie eine Werkstatt aufsuchen. Was sie sonst noch erlebt haben und durch welche anderen afrikanischen Länder ihr Weg sie führte, kannst du dir hoffentlich in Kürze in einem Film ansehen. Ulli und Lena haben nämlich eine Menge Filmmaterial gesammelt, aus dem nun die Reisedokumentation »Abgefahren – Zwei Menschen. Zwei Jahre. Ein Traum« entstehen soll. Ein tolles Projekt! Und ein Projekt, das ich im Rahmen von Annas »abgefahrener« Blogparade gern unterstütze.

 

Abgefahren goes Crowdfunding

Um den Film zu finanzieren, haben Ulli und Lena eigens eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Das erste Ziel sind 24 000 Euro, das zweite 36 000 Euro. Der Finanzierungszeitraum läuft noch bis zum 28. Januar 2018 und ich würde mich riesig freuen, wenn du dich ebenfalls engagierst. Schüttele dein Sparschwein und hilf so dabei mit, diesen tollen Film auf die Beine zu stellen!

Als Dankeschöns winken beispielsweise eine geballte Portion positives Karma für die nächsten zehn Jahre (fünf Euro), eine DVD mit der Kinoversion des Filmes (22 Euro) oder ein exklusiver Reisevortrag von Ulli und Lena (ab 400 Euro). Stöbere am besten mal auf der → Kampagnenseite und suche dir dein Dankeschön aus! Noch nicht überzeugt? Dann erzähle ich dir jetzt noch ein wenig mehr über die Hintergründe des Filmes.

 

Zwei Menschen. Zwei Jahre. Ein Traum.

Mal ehrlich, wie oft träumst du davon, einfach alles hinzuschmeißen? Dem Job, Ärger, dem schlechten Wetter oder was auch immer dich gerade mal wieder nervt, zu entfliehen? Vielleicht an einen einsamen Strand abzuhauen, an einen Ort wo die Zeit stillsteht. Genau das haben Lena Wendt und Ulrich Stirnat getan. In ihrem alten Land Rover namens Terés und einem 40 Jahre alten Dachzelt, ein Geschenk von Ullis Patentante, haben sie den Ausstieg gewagt. 22 Monate lang sind sie von Hamburg aus durch Westafrika gefahren und haben dabei den Weg zum Ziel erklärt.

»Ursprünglich wollten wir mal in sechs Monaten bis Südafrika fahren«, erzählt Ulli, der in seinem alten Leben Ingenieur für Medizintechnik war. »Dort sind wir nie angekommen.« Bereits in Marokko gefällt es den beiden Norddeutschen so gut, dass sie erst einmal knapp drei Monate dort bleiben. »Es war einfach überall so schön, dass es eine absolute Beleidigung gewesen wäre, da nur durchzurauschen«, sagt Lena und lacht. »Die Menschen, die Kultur, die Landschaften waren einfach so unfassbar, dass wir uns nur noch von unserem Bauchgefühl treiben ließen.«

 

Reisen führt an die eigenen Grenzen …

Doch Reisen ist nicht gleich Urlaub und so hat Ulli in den insgesamt 14 afrikanischen Ländern einen Großteil seiner Zeit unter dem Auto verbracht. Und Lena, die Journalistin ist, hat jedes Abenteuer währenddessen filmisch festgehalten. »Das hat nicht nur einmal zu ordentlich Spannung zwischen uns beiden gesorgt«, sagt die Harzerin schmunzelnd. »Aber mir war es wichtig, die Reise so authentisch wie möglich zu dokumentieren. Und da gehört all das rein, was uns regelmäßig an unsere Grenzen gebracht hat.«

Von schwarzer Magie über einen Terrorangriff bis hin zum Verlust ihrer besten Freundin haben die beiden einiges gemeinsam durchgestanden, was sie nicht nur ein Mal beinahe ihre Beziehung gekostet hätte. »Wir sind grundverschieden und nehmen Dinge und Situationen ganz unterschiedlich war. Ich bin ein Mensch, der am liebsten immer alles vorher genau plant und auch einen gewissen Komfort noch nie unterschritten hat. Ich hatte bereits nach der ersten größeren Panne oder angesichts einer Buschtoilette die Schnauze voll«, scherzt Ulli. »Das ging mir manchmal ganz schön auf den Keks, da ich mich am liebsten erstmal in alles reinstürze und hinterher gucke, was passiert«, sagt Lena. »Dass am Ende immer alles gut wird, habe ich bereits auf früheren Reisen gelernt, Ulli musste das erstmal am eigenen Leib erfahren.«

 

Ankunft in Chefchaouen, Nordmarokko

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Zwischenstopp auf dem Weg nach Imsouane am Meer

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Schnappschuss mit Herbergsmutter Malika in Ilmichil im Atlas, die aufgrund von Depressionen aus der großen Stadt in die Berge gezogen ist

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In den unendlichen Weiten der Sahara nahe Mhamid

In den unendlichen Weiten der Sahara nahe Mhamid

 

Sissis Resümee

Für Ulli und Lena ist der Film ein Herzensprojekt, mit dem sie Afrika etwas zurückgeben möchten – fernab der üblichen Klischeeberichterstattung. Ich denke, dass der Film unbedingt zustande kommen sollte. Und zwar nicht nur, weil ich selbst Lust darauf habe, mir ein Stück Westafrika ins heimische Wohnzimmer zu holen. Sondern auch, weil der Film Mut macht. Mut, den eigenen Traum zu leben. Das wollen wir doch alle, oder?

Koche dir am besten ein leckeres Couscous, würze es mit meinem Ras el Hanout und sieh dir in aller Ruhe Ullis und Lenas → Website zum Film an. Dann kommst du garantiert auf den Geschmack, die beiden zu unterstützen.

XOXO

Sissi

[Bildquelle mit Ausnahme der Gewürzfotos: → Abgefahren.]

 

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