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Bündner Wein setzt Rekord an Weinbörse

Sissi St. Croix
Bündner Wein setzt Rekord an Weinbörse

Auch in der Schweizer Weinszene sind kleine Wunder möglich. Und neuerdings sogar große Wunder. Ganz groß! Am vergangenen Samstag fand nämlich in den Grand Resort Bad Ragaz die 100. Weinauktion der Weinbörse statt. Weine im Wert von über zwei Millionen Franken wechselten an diesem Tag den Besitzer. Teuerster Wein war eine Imperial Flasche (sechs Liter) Chateau Petrus des Jahrgangs 2000, welcher für 59 000 Franken ersteigert wurde. Neben berühmten Namen wie Domaine de la Romanée-Conti, Rousseau, Mouton-Rotschild, Yquem oder Petrus wurden auch 30 Flaschen vom spektakulären 2013er Pinot Noir Réserve Privée vom Weingut Donatsch in Malans öffentlich versteigert. Beim Lot 1388 bot ein Käufer bis zu 5 300 Franken. Das macht einschließlich Kommission, Lotgebühr und Mehrwertsteuer sagenhafte 1 075 Franken pro Flasche!

Ich glaube, ich sollte öfter Weinauktionen besuchen. Denn vor der Mittagspause konnten die mehr als 100 Gäste diesen in der Szene bereits im Vorfeld hoch gelobten Wein verkosten. Zu Beginn der Nachmittagssitzung fand die Versteigerung der Donatsch-Weine statt. Unter anderem kamen auch alle je produzierten Pinot Noir »Unique« vom Jahrgang 2000 bis 2015 unter den Hammer. Und zwar als komplette Magnumflaschen-Sammlung. Der Ausrufpreis betrug 2 000 Franken. Für diese Raritäten musste der Käufer brutto 4 400 Franken bezahlen. Da können die meisten Weinliebhaber nur von träumen, oder?

 

Die Donatsch-Sensation an der 100. Weinbörse

Direkt danach gingen die fünf Sechserkisten vom 2013er »Réserve Privée« in die Versteigerung und da kam es zur Sensation. Dieser Wein schreibt als aktuell teuerster Rotwein der Schweiz ein neues Kapitel. Zwei von fünf Kisten gingen ins Ausland. Die günstigste Kiste wechselte für 3 800 Franken netto den Besitzer, die teuerste für 5 300 Franken netto.

Bei diesem Pinot Noir handelt es sich um eine Selektion einer einzigen Barrique aus der »normalen Produktion« vom Prestige-Pinot »Unique«. Der Wein wurde von Weinkritiker René Gabriel mit der Höchstnote von 20/20 Punkten bewertet. Der amerikanische Weinkritiker Robert Parker – einflussreichster Weinexperte der Welt – bewertete den Wein mit 97/100 Punkten und somit neben Donatschs Spiger 1990 als besten je bewerteten Rotwein der Schweiz.

Als nächster Jahrgang kommt der 2015er auf den Markt. Diesen Wein gibt es nur in außergewöhnlichen Jahren. Insgesamt sind erfreulich viele Schweizer Weine in den letzten Jahren auktionsfähig geworden und erreichen nach ein paar Jahren Preise, welche über dem ursprünglichen Lancierungspreis liegen. Die Auktionsbeliebtheit wird von Gantenbein angeführt. Aber auch andere bekannte Schweizer Produzenten oder deren Weine erzielen immer wieder sehr gute Resultate.

 

Ein Traum von einem Wein aus der Domaine Donatsch

Ein Traum von einem Wein aus der Domaine Donatsch

 

Über die Domaine Donatsch

Das Weingut Donatsch und das Wirtshaus »Winzerstube zum Ochsen« in Malans sind seit über 120 Jahren im Besitz der Familie Donatsch. Die Philosophie des Familienbetriebes ist, lagetypische, ehrliche Weine mit höchstem Respekt und Verantwortung gegenüber der Natur, der Region sowie den Traditionen zu produzieren.

In der vierten Generation gilt Thomas Donatsch als Revolutionär im Schweizer Weinbau. Die enge Freundschaft zu André Noblet – dem verstorbenen Kellermeister der berühmten Domaine de la Romanée-Conti – bewegte ihn dazu, seine Pinot Noirs und Chardonnays bereits in den frühen 70er-Jahren nach burgundischem Stil in französischen Piécen auszubauen. Dies war eine Revolution, ebenso wie der dazumal noch illegal angebaute Chardonnay, für welchen das Weingut Donatsch schon früh internationale Auszeichnungen erhielt. Ein Schaumwein, diverse neue Sorten und Kelterungsmethoden waren weitere Pionierleistungen von Thomas Donatsch.

 

Weinliebe in der fünften Generation

Seinem Sohn Martin scheint die Experimentierfreude ebenfalls in die Wiege gelegt worden zu sein. Nach Praktika in diversen Top-Weingütern rund um den Globus ist er 2001 mit vielen Ideen nach Malans zurückgekehrt und widmet sich heute neben seinen Lieblingssorten Chardonnay und Pinot Noir wieder vermehrt der autochthonen Sorte Completer.

Der Completer, welcher seit über 1 000 Jahren in Malans angebaut wurde, ist in den 40er Jahren fast gänzlich ausgestorben. Anfang der 90er haben die Donatschs diese weiße Malanserrebe wieder neu angebaut und aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Heute wird diese als kräftige, aber finessenreiche Spätlese mit enormem Alterungspotenzial gekeltert, welche selbst große Weinkenner zu verblüffen vermag.

Martin Donatsch verkörpert bereits die fünf­te Generation im Weingut und ist ausgezeichnet als zweifacher Weltmeister der Pinot-Noir-Produzenten. Ebenso zählen aber auch seine Chardonnays heute zu den gesuchtesten und rarsten Weinen der Schweiz. Die Spitzenweine der Donatschs sind von den Weinkarten der Schweizer Sterne-Gastronomie nicht mehr weg zu denken. Mit der Weinlinie »Unique« hat Martin ein weißes wie auch ein rotes Monument in die Schweizer Weinszene gesetzt, welche spätestens seit den hohen Bewertungen von internationalen Weinkritikern wie Robert Parker oder René Gabriel auf der ganzen Welt gesuchte Raritäten geworden sind.

 

Sissis Resümee

Der verdiente Erfolg der Domaine Donatsch ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass gute Weine in die Hände von erfahrenen Winzerfamilien gehören. Denn es ist die über Generationen hinweg gepflegte Liebe zum Land, die das Verständnis für den Boden, die Kultivierung der Reben und den Ausbau weckt und wachsen lässt. Wein verkörpert für mich ein Stück abendländischer Kulturgeschichte. Doch sind in der Vergangenheit schon viel zu viele urwüchsige Rebsorten in Vergessenheit geraten oder gar ausgestorben. Umso mehr freut es mich, dass Martin Donatsch sich neben seinen ausgezeichneten Pinot Noirs und Chardonnays mit Hingabe auch dem Anbau der Rebsorte Completer widmet.

Überhaupt überraschen mich die Schweizer Winzer und ihre Weine in der letzten Zeit in ebenso schöner wie genussvoller Regelmäßigkeit. Seitdem → der beste Ehemann von allen jeden Monat für eine Woche in der Schweiz arbeitet, bringt er mir immer neue flüssige Kostbarkeiten mit. Und ich muss gestehen, dass ich die ansonsten von mir bevorzugten Franzosen seitdem ein bisserl vernachlässige. Ich bin gespannt, ob ich Mitte Juni auf dem → Nyon Street Food Festival ebenfalls edle Weine probieren kann. Auf der begleitenden Website heißt es jedenfalls: »Während der drei Tage können Sie die besten Food Trucks und Restaurants der Region entdecken, aber auch lokale Biere sowie Weine unserer Nachbarn genießen und die ganze Nacht lang im Rhythmus unserer DJs feiern.« Das klingt vielversprechend, oder?

Bist du ebenfalls ein Weinliebhaber? Und wenn ja: Hast du einen Lieblingswein und zu welchem Anlass trinkst du ihn? Ich freue mich wie immer über deinen Kommentar!

XOXO

Sissi

[Quelle: → Weingut Donatsch. Artikelbild: Alasdair Elmes.]

 

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