Amour fou: Baguette

Ein französisches Wahrzeichen und meine große Brotliebe

Sissi St. Croix
Amour fou: Baguette

Liebst du Baguette ebenso sehr wie ich? Dann habe ich heute ein tolles, absolut gelingsicheres Rezept für dich! Seitdem ich einige Jahre in Frankreich verbracht habe, kann ich meine Finger nicht mehr von den knusprigen Brotstangen lassen. Uns verbindet eine tiefe, leidenschaftliche Liebe, die vom durchschnittlichen Brotesser gern als ein bisserl verrückt betrachtet werden darf – eine amour fou, wie der Franzose sagt.

Seine elegante, langgliederige Form ähnelt einem Stöckchen (auf Französisch bedeutet Baguette ja auch »Stöckchen« bzw. »Stäbchen«), auf das man sich getrost stützen darf, wenn mal wieder der kleine Hunger kommt. Und auch der große Hunger lässt sich mit einem Baguette vertreiben – sei es nun pur genossen, mit einem leckeren Belag, als Beilage zu Salaten und Nudelgerichten oder zu Suppen und Eintöpfen.

Übrigens bricht der wahre Kenner das Baguette und schneidet es keinesfalls in artige dünne Scheibchen! Trau dich ruhig, springe über deinen eigenen Schatten und lass dich von der krossen Krume dazu verführen, mit deinen Lieben das Brot zu brechen! Dazu fehlt dir natürlich noch das passende Rezept – und das bekommst du von mir.

Lange habe ich nach dem perfekten Rezept gesucht, das sich in der heimischen Küche schnell nachbacken lässt. Natürlich könnte ich mein Baguette auch einfach beim Bäcker kaufen. Aber das Brotbacken macht mir nun einmal unheimlich viel Spaß und so weiß ich auch immer ganz genau, was drinsteckt. Das Schöne dabei: Du kannst mit den Mehlen spielen und so immer neue Variationen erfinden. Viel Spaß beim Backen!

 

Rezept für Baguette

Zutaten für zwei knusprige Stangenbrote:

  • 50 Gramm Bio-Dinkelvollkornmehl
  • 50 Milliliter Mineralwasser ohne Kohlensäure
  • 1/2 Würfel Frischhefe
  • 2 Esslöffel Honig von glücklich summenden Bienen wie z. B. den Bienen unseres Stadtimkers
  • 300 Milliliter kaltes Mineralwasser ohne Kohlensäure
  • 600 Gramm Dinkelmehl
  • 1 Teelöffel selbst gemachtes Vanillesalz
  • Mehl zum Bestäuben

 

Zubereitung der knusprigen Baguettes

  1. Das Dinkelvollkornmehl mit dem Mineralwasser in einem luftdicht schließenden Gefäß verrühren, Deckel daraufgeben und bei Zimmertemperatur 24 Stunden, mindestens aber über Nacht stehen lassen. Sollte es in deiner Küche sehr warm sein, ist dieser Vorteig in deinem Schlafzimmer besser aufgehoben! Probiere es ruhig einmal selbst aus, du wirst den Unterschied sofort bemerken.
  2. Nach Ablauf der Ruhezeit die Frischhefe mit den Fingern grob zerkrümeln und zusammen mit dem Honig im kalten (!) Mineralwasser auflösen. Das restliche Dinkelmehl mit dem Salz vermischen, den Vorteig dazugeben, mit dem Honig-Hefe-Wasser übergießen und alles zügig verkneten. Wer mag, kann hierzu seine Küchenmaschine oder den Handmixer verwenden – das beste Ergebnis erzielst du aber, wenn du den Teig liebevoll von Hand knetest. Das Ergebnis wird einfach fluffiger!
  3. Den Teig auf ein Backbrett legen, abdecken und rund eine Stunde gehen lassen. Dann den inzwischen leicht aufgegangenen Teig halbieren, erneut abdecken und eine weitere halbe Stunde gehen lassen.
  4. Nun nacheinander mit bemehlten Händen beide Teigstücke zu einer langen Rolle ausrollen. Jede Rolle mit den Handballen flachdrücken und jeweils eine Längsseite etwa zur Hälfte nach innen und die andere Hälfte darüber klappen, um die typische Form des Baguettes zu erhalten. Beide Teiglinge abdecken und mindestens eine Stunde ruhen lassen.
  5. Kurz vor Ablauf der Zeit ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Backofen vorheizen – Ober-/Unterhitze: etwa 200°C, Heißluft: etwa 180°C, Gas: Stufe 3-4. Das erste Baguette behutsam aufs Backblech bugsieren und den Teig im Abstand von einer oder zwei Daumenbreiten mit einem scharfen Messer schräg einritzen. Blech auf der mittleren Schiene in den Ofen schieben, eine Tasse Wasser auf den Ofenboden gießen und das Baguette im entstandenen heißen Dampf rund eine halbe Stunde goldgelb backen. Abkühlen lassen und in der Zwischenzeit das zweite Baguette abbacken.

Extratipp: Du kanst anstelle des Dinkelmehls auch mit anderen Mehlsorten experimentieren. Mir schmecken Backwerke aus Dinkelmehl besser und ich bilde mir ein, dass sich mein Baguette aus Dinkelmehl länger frisch hält als das aus Weizenmehl vom Bäcker.

 

Sissis Resümee

Das Baguette gilt als französisches Wahrzeichen und ist seit Ende 2022 auch ein von der UNESCO anerkanntes immaterielles Kulturerbe. Gebacken wird das 60 Zentimeter lange und rund 250 Gramm schwere Nationalsymbol nach einem strengen »Decret Pain« – ein Brotgesetz, das bereits seit 1993 festlegt, wie genau ein Baguette anzufertigen ist. Mein Rezept weicht ganz offensichtlich von diesem Gesetz ab. Das macht aber nichts, denn als leidenschaftliche Hobbybäckerin darf ich mir diese Freiheit herausnehmen und Rezepte ganz nach meinem Gusto anpassen. Und du darfst das auch!

Ich bin gespannt, wie dir mein Baguette schmeckt und wünsche dir bon appétit!

XOXO

Sissi

 

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