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Insekten schützen kann jeder

Sissi St. Croix
Insekten schützen kann jeder

Auch, wenn wir viele von ihnen mit bloßem Auge gar nicht sehen können, sind Insekten doch äußerst nützlich für uns. Sie bestäuben Pflanzen, sind Nahrung für viele andere Tiere, geben wertvolle Anregungen für die medizinische Forschung, zersetzen abgestorbene Pflanzen und Tiere und führen dem Boden Nährstoffe zu. Kurz: Insekten sind ein essentieller Baustein in ökologischen Kreisläufen. Und sie sind stark gefährdet. »Es wird viel zu oft vergessen, dass Insekten für uns Menschen und die Natur unersetzlich sind«, sagt Helmut Selders, Präsident des Bundes deutscher Baumschulen (BdB). »Umso wichtiger ist es, dass jetzt jeder Einzelne von uns aktiv wird und etwas für einen entsprechenden Schutz der Insekten tut. Jeder noch so kleine Beitrag zählt und kann etwas bewirken, um dem Insektensterben entgegenzutreten.«

Es gibt sehr einfache Dinge, die jeder auf dem Balkon oder im eigenen Garten für die Insekten tun kann. »Das Wichtigste ist, von den blütenarmen Monokulturen wegzukommen«, so Helmut Selders. »Insekten lieben blühende Gartenlandschaften und verhungern in Steinwüsten. Mit den richtigen Pflanzen sorgen wir für reichhaltige Nahrung für Insekten und damit auch für viele andere Tiere.« Im Garten kannst du zum Beispiel einfach eine »wilde Ecke« mit einem bunten Mix aus blühenden Bäumen, Sträuchern und Stauden gestalten. Dieser Bereich sollte nicht gemäht und nach Möglichkeit auch nicht betreten werden und kann so reichhaltige Nahrung und einen Rückzugsort bieten. Oder du reservierst einen ganzen Balkonkasten für Wildblumen, die Insekten anlocken und dabei sehr dekorativ sind.

 

Was du für Insekten tun kannst

Für ein Nahrungsangebot im zeitigen Frühjahr sollten Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen gepflanzt werden. In der Kombination mit den richtigen Gehölzen kann das wichtige Synergien schaffen, denn es gibt viele insektenfreundliche Gehölzarten wie etwa die Kornelkirsche, den Ahorn, die Eiche oder die Linde. Die Experten in den Baumschulen geben dabei gern Hilfestellung und informieren, welche Pflanzen für welche Insekten und Standorte geeignet sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der überlegte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im heimischen Garten. Damit tust du nicht nur den Insekten sondern auch dir selbst etwas Gutes. Die Baumschulexperten stehen dir dabei gern mit Rat und Tat zur Seite. Sie wissen aus Erfahrung ganz genau, wie Hobbygärtner ihr Pflanzen schützen können, ohne den Insekten zu schaden.

Auch mit naturnaher Bodenbearbeitung kannst du die Insekten unterstützen. Viele legen ihre Eier im Boden ab und sind daher auf einen lockeren und nicht verdichteten Boden angewiesen. Im Herbst und Winter gewähren Insektenhäuser unseren Nützlingen Unterschlupf und Schutz in der kalten Jahreszeit. Diese lassen sich ganz einfach selber bauen, allerdings gilt es einige grundsätzliche Regeln zu beachten. So solltest du beispielsweise auf die Auswahl der richtigen Hölzer achten, da die Insekten diese sonst verschmähen würden. Anleitungen zum Selbstbau findest du im Internet, bei Naturschutzverbänden oder bei spezialisierten Baumschulen.

 

Sissis Resümee

Ich erfreue mich Tag für Tag an unserer Insektenwelt – sei es im eigenen Garten oder in der freien Natur. Im Moment verbringe ich sehr viel Zeit am → Lußsee im Nordwesten Münchens. Er ist fast so groß wie der Langwieder See, jedoch tiefer und klarer, und gilt als einer der saubersten Badeseen im Stadtgebiet. Sein gesamtes Ostufer ist als großes Biotop angelegt und bleibt ausschließlich der Natur vorbehalten. Kein Wunder also, dass hier die Insektenvielfalt besonders groß ist: Allein in den letzten Tagen konnte ich unter anderem sechs verschiedene Libellenarten beobachten! Ist das nicht großartig?

Doch auch in unserem Gärtchen scheinen sich Insekten aller Art sehr wohlzufühlen. Besonders stolz sind → Markus und ich auf unsere jüngsten »Zuagroasten« – ein halbes Dutzend vermutlich orientalischer Mauerwespen (Sceliphron curvatum), die sich auf Spinnen als Beute spezialisiert haben. Zwar fürchten wir ein bisserl um unsere → Zebraspringspinnen-Population, konnten die schwarzen Grabwespen bislang aber zum Glück nur mit anderen Spinnen als Beutetiere »erwischen«. Diese werden geschickt erjagt, in Lehmtönnchen und Kieselbetten verfrachtet und mit Eiern bestückt. Sehr spannend zu beobachten!

Was tust du, um unsere einheimischen Insekten zu unterstützen?

XOXO

Sissi

[Quelle: → Bund deutscher Baumschulen und eigene Recherche. Artikelbild (Biene auf Lindenblüte): Kosolovskyy/iStock.]

 

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