Um ein Feuer sitzen, den Duft des Grillgutes schnuppern und sich auf das gemeinsame Essen mit Freunden freuen – das sind ursprüngliche Genüsse, die viele von uns nur noch vom sommerlichen Grillabend kennen. Doch ganz gleich, ob Lagerfeuer in der freien Natur oder Grill auf der Terrasse: Meine Feuerkräuter gehören dazu! Denn Kräuter schenken deiner Grillade ein duftendes Aroma, regen die Sinne an und sorgen für Abwechslung und Kreativität in der Feuerküche.
Das Beste: Du musst die Kräuter nicht erst aufwendig aufbereiten, um ihre volle Aromen- und Geschmacksvielfalt zu erleben. Es genügt, sie einfach direkt auf die Holzkohlenglut oder glimmenden Holzscheite zu legen. Die Kräuter werden im Nu verglühen und dabei einen wohlriechenden Rauch freisetzen.
Und da nicht jeder den Luxus genießen wird, unterwegs auf frische Kräuter und Co. zugreifen zu können, bekommst du von mir obendrein auch noch das Rezept für getrocknete Feuerkräuter mit einem kleinen, aber feinen Extra! Getrocknet schmecken sie zwar nicht ganz so intensiv wie frisch, aber wenn du sie direkt in die Glut streust, veredeln auch sie deine Grillgerichte, sodass allen das Wasser im Munde zusammenlaufen wird.
Rezept für Feuerkräuter
Zutaten für eine Portion:
- 1 bis 2 Handvoll Rosmarin
- 1/2 Handvoll Thymian
- 1/2 Handvoll Oregano
- 1/2 Handvoll Salbei
- 1/2 Handvoll Fenchelsamen
- 1/4 Handvoll Koriandersamen
Zubereitung der Feuerkräuter
- Brause die frischen Kräuter kurz unter fließendem Wasser ab und schüttele sie trocken.
- Binde die Feuerkräuter anschließend mithilfe eines Hanf- oder Leinenfadens nach Lust und Laune zu kleinen Sträußchen oder verteile Rosmarin, Thymian, Oregano und Salbei lose auf der Glut. Hier kannst du kreativ werden: Was kitzelt deine Nase angenehmer – wenn du die Kräuterzweiglein, Nadeln und Blätter einzeln verglimmen lässt oder als Bund? Nacheinander oder gleichzeitig? Du hast die Wahl!
- Streue zum Schluss den Fenchel und den Koriander über die Glut und genieße die aufsteigenden Düfte …
Gut zu wissen: Beim Grillen über dem offenen Feuer sind Mengenangaben eher eine Orientierungshilfe. Das gilt auch für die Zusammenstellung der Feuerkräuter. Es geht dabei immer um die individuelle Note und den sinnlichen Umgang mit den frischen Kräutern. Lasse dich stets von deinem eigenen Geschmack leiten, nicht von meinem. Kochen soll Spaß machen – auch und gerade im Freien! Du kannst also nach Herzenslust experimentieren und deine eigene »Mische« entwickeln.
Rezept für getrocknete Feuerkräuter mit Orange
Zutaten für rund 50 Gramm:
- 4 Esslöffel getrockneter Rosmarin
- 2 Esslöffel getrockneter Thymian
- 2 Esslöffel getrockneter Oregano
- 2 Esslöffel Salbei
- 2 Esslöffel Fenchelsamen
- 2 Teelöffel Koriandersamen
- auf Wunsch: 4 Esslöffel getrocknete Bio-Orangenschale
Zubereitung der getrockneten Feuerkräuter mit Orange
- Röste die Fenchel- und Koriandersamen in einer beschichteten Pfanne ohne Fettzugabe bei kleiner Hitze an. Dabei ab und zu vorsichtig umrühren. Die Gewürze dürfen ein wenig Farbe annehmen, aber nicht verbrennen – sonst werden sie bitter. Sobald die Samen beginnen intensiv zu duften, die Pfanne sofort vom Herd ziehen.
- Lasse die gerösteten Samen abkühlen.
- Vermenge zum Schluss alle Zutaten und zerstoße sie grob mit dem Mörser. Wenn du magst, peppst du die Feuerkräuter mit der Orangenschale auf. Das ist zwar kein Muss, schmeckt aber himmlisch zu Fisch oder Gemüse vom Grill!
Wer mag, wässert die getrockneten Feuerkräuter vor dem Grillen 15 bis 30 Minuten. Das intensiviert ihr Aroma.
Sissis Resümee
So aufregend und lecker Marinaden, Rubs und Co. auch sind – dem Räuchern mit losen Kräutern wohnt ein viel stärkerer Zauber inne. Beim Verglimmen treten die ätherischen Öle der Kräuter aus und küssen nicht nur dein Grillgut, sondern auch deine Nase. Ein guter Grund, beim abendlichen Kuscheln an der Feuerschale ebenfalls mit den Feuerkräutern zu spielen, oder? Love is in the air … Apropos Liebe: Abgefüllt in kleine Gläschen, sind die Feuerkräuter in der getrockneten Variante mit oder ohne Orangenschalenstückchen ein schnell gemachtes Geschenk zum morgigen Valentinstag oder zu Ostern und grundsätzlich ein schönes Mitbringsel für Menschen, die Selbstgemachtes zu schätzen wissen.
Die getrockneten Feuerkräuter eignen sich überdies nicht nur perfekt zum Rauchwürzen von Fisch oder Gemüse, sondern sind auch echte Allrounder in der Gewürzschublade. Sie passen zu allen Gerichten, die eine mediterrane Note vertragen.
Alternativ kannst du sie natürlich auch wie andere Gewürzmischungen verwenden, beispielsweise angerührt in einem guten Pflanzenöl als Marinade, in Quark oder Joghurt für einen Dip oder du gönnst ihnen ein Stelldichein mit 250 Gramm Butter, zwei Esslöffeln Zitronensaft, zwei gepressten Knoblauchzehen sowie ein wenig Salz und Pfeffer und stellst deine eigene Kräuterbutter her. Ich bin sicher, dir fallen noch weitere Verwendungsmöglichkeiten ein!
Zum Schluss noch ein Tipp für Bergfreunde und Wanderer: In einem kleinen Papiertütchen halten die Feuerkräuter ihr Aroma für ein paar Tage und wiegen nicht viel. Warum also nicht mal deine Naturfreunde mit einem besonders wohlduftenden Lagerfeuer überraschen? Begeisterte Ahs und Ohs sind dir sicher!
XOXO
Sissi
[Artikelbild: → Dylan Luder.]
