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Clean Beauty – Was steckt wirklich hinter dem Hype?

Sissi St. Croix
Clean Beauty – Was steckt wirklich hinter dem Hype?

Clean Beauty liegt im Trend. Alle Welt spricht darüber: Influencer, Beautyblogger, Make-up-Artists und natürlich auch die üblichen Verdächtigen unter den Frauenzeitschriften wie ELLE, VOGUE oder COSMOPOLITAN. Nachdem in den vergangenen Monaten Clean Eating unsere Teller und Clean Fashion unsere Körper erobert hat, rollt nun die Clean-Beauty-Bewegung über uns hinweg und reißt selbst diejenigen mit, von denen ich es nie für möglich gehalten hätte. Kein Wunder – »clean« ist ein Trigger. Ein Trigger, der uns in Zeiten überwältigender Umweltprobleme und zunehmender Verunsicherung anzieht und verführt und das Verbraucherbewusstsein, den Einzelhandel und das Marketing der Kosmetikindustrie beeinflusst. Plötzlich möchte jeder ein möglichst »sauberes« Leben führen. Doch was steckt wirklich hinter dem Hype um Clean Beauty?

Vielleicht hast du über Clean Beauty schon in deiner Lieblingszeitschrift gelesen, vielleicht taucht die »saubere Schönheit« immer wieder in deinem → Instagram-Feed auf oder vielleicht hat dir auch deine vegane Freundin davon erzählt. Ganz gleich, wohin du auch schaust: Clean Beauty verfolgt dich derzeit auf Schritt und Tritt. Viele verwechseln dabei Clean Beauty mit Naturkosmetik. Sogar in den einschlägigen Medien bin ich schon über diesen Irrtum gestolpert. Daher möchte ich gleich zu Anfang festhalten, dass Clean Beauty zwar in die Kategorie zertifizierte Naturkosmetik fallen kann, es aber nicht zwangsläufig muss. Lasse dir bitte von niemandem etwas anderes einreden! Das Problem bei Clean Beauty: Die Wortkombination ist nicht geschützt und stellt kein Gütesiegel dar – jedes x-beliebige Kosmetikprodukt darf sich so nennen.

 

Was ist Clean Beauty?

Da es sich bei Clean Beauty nicht um ein anerkanntes Gütesiegel handelt, gibt es auch keine offizielle Definition für »saubere Schönheit«. Die Clean-Beauty-Bewegung bedeutet für verschiedene Menschen – und Hersteller – unterschiedliche Dinge. Dabei steht »clean« grundsätzlich nicht für »besser als …«, sondern für »frei von …« und darf keinesfalls gleichgesetzt werden mit »bio«, »natürlich« oder »vegan«. Auch das »frei von …« bedeutet nicht, dass ein Clean-Beauty-Produkt grundsätzlich auf jegliche synthetische Inhaltsstoffe verzichtet! Im Kern geht es darum, Verbrauchern eine einfache und schnelle Orientierung bei der Kaufentscheidung zu bieten, wenn sie bewusst auf bestimmte, häufig kritisierte Stoffe in ihren Kosmetikprodukten verzichten möchten, erklärt beispielsweise sehr anschaulich die Parfümeriekette Douglas in ihrem → CLEAN BEAUTY GUIDE.

Einig ist sich die Clean-Beauty-Bewegung darin, dass als »clean« klassifizierte Produkte auf kontrovers diskutierte Inhaltsstoffe wie Silikone, Parabene, Sulfate, Formaldehyde, Phthalate, Mineralöle und viele weitere (petro-)chemische Zusätze verzichten. Oder um es anders zu sagen: Clean Beauty hinterfragt die Wirkung unserer Pflegeprodukte auf unsere Gesundheit und unsere Umwelt und ersetzt nachweisbar schädliche sowie in der Kritik stehende, unsere Kosmetik »schmutzig« machende Inhaltsstoffe durch verträgliche(re) Alternativen. Im besten Fall hat dies zur Folge, dass die Produkte auch umweltfreundlich, fair und tierleidfrei produziert und verpackt werden und damit sogar nachhaltig und vegan sind. Dies ist jedoch nicht immer der Fall.

Bemerkenswert finde ich, dass die Auflistung der Inhaltsstoffe fast aller Clean-Beauty-Produkte erfreulich kurz ist. Das macht die Listen übersichtlicher und erleichtert es den Verbrauchern, die Produkte auf für sie unerfreuliche oder gar Allergien auslösende Stoffe zu überprüfen. Eines möchte ich an dieser Stelle in Erinnerung rufen: Synthetische, im biotechnologischen Labor hergestellte Inhaltsstoffe können durchaus nachhaltig und für die Umwelt und unsere Gesundheit unbedenklich sein, während andererseits natürliche Inhaltsstoffe nicht nachhaltig und sogar schädlich sein können.

 

Warum Clean Beauty?

Klimawandel, Abholzung, Bodenerosion, Wasserknappheit, Luftverschmutzung, Artensterben, Überfischung, Plastikmüll, Überbevölkerung und Welthunger – das sind die zehn großen Herausforderungen unserer Zeit. Gleichzeitig nehmen Allergien explosionsartig zu. Gesundheitliche Risiken von Pflegeprodukten rücken immer mehr ins Rampenlicht. Das ökologische Bewusstsein wächst. Als Konsequenzen fordern Verbraucher unbedenklichere Produkte. Ist Clean Beauty die Antwort? Womöglich sogar der Heilige Gral der Kosmetik? Müssen wir uns jetzt alle der Clean-Beauty-Bewegung anschließen? Nein! Aber Clean Beauty ist ein interessanter, vielversprechender Trend, der dazu beiträgt, dass sich mehr und mehr Menschen kritisch mit ihrem Kaufverhalten auseinandersetzen und beim Kauf von Produkten zur → Schönheits- und Körperpflege deren Inhaltsstoffe und Herkunft hinterfragen. Das ist eine Entwicklung, die ich ganz klar begrüße.

Aufzupassen gilt es jedoch auch beim Thema Clean Beauty bei gewissen großen Herstellern, die nun flugs auf die Nachhaltigkeitswelle aufspringen und fleißig Greenwashing betreiben. Wie bei nicht zertifizierter Naturkosmetik oder Begriffen wie »natürlich« oder »pflanzlich«, die allesamt ebensowenig wie »Clean Beauty« geschützt sind, solltest du dir die Listen mit Inhaltsstoffen stets sehr sorgfältig durchlesen und schauen, ob sich in den angepriesenen Produkten nicht vielleicht doch Mikroplastik, synthetische Farbstoffe oder gesundheitsgefährdende Konservierungsstoffe verstecken. Schwammige Marketingsprüche und Labels können jeden von uns leicht zum Kauf verlocken. Echte Sicherheit bieten nur eine gesunde Skepsis und Kontrolle sowie eine Reihe von anerkannten Prüfsiegeln.

Viele Verbraucher können aufgrund der komplizierten Inhaltsstofflisten oft nur schwer einschätzen, ob ein Produkt für sie und ihren Lifestyle geeignet ist. Da ist es hilfreich, wenn diese Listen kurz und überschaubar sind und wenn sich Kosmetikanbieter wie die → Parfümeriekette Douglas die Mühe machen, eigens einen CLEAN BEAUTY GUIDE zu erstellen, der uns den Weg durch den Beauty-Dschungel zu »sauberer Kosmetik« erleichtert.

 

Auch für die Kleinsten liegt Clean Beauty im Trend

Auch für die Kleinsten liegt Clean Beauty im Trend

 

Sissis Resümee

Ich habe einen Traum … Wäre es nicht wundervoll, wenn sich die Hersteller von Clean Beauty zukünftig vermehrt auch mit dem Thema Naturkosmetik beschäftigen und sich entsprechend – so je nach Produkt möglich – zertifizieren lassen? Ich wünsche mir, dass Clean Beauty und Organic Beauty eines nicht zu fernen Tages miteinander verschmelzen und weltweit nur noch Kosmetikprodukte auf dem Markt sind, die Mensch, Tier und Natur gut tun – in Verpackungen aus recyceltem Materialien aus nachhaltig bewirtschafteten Ressourcen und unter größtmöglicher Transparenz für uns Verbraucher.

Eine berauschende Zukunftsvision, oder? Aber ich denke, ein Anfang ist gemacht. Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Und dazu gehört eben auch ein grundsätzliches Bewusstsein für »saubere Kosmetik«, die weder uns noch unserer Umwelt schadet. Packen wir es an! Gemeinsam können wir viel erreichen.

Was denkst du über Clean Beauty?

XOXO

Sissi

[Produkt- und Unternehmenshinweise erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Fotos: → The Honest Company.]

 

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