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Checkliste fürs Wintercamping

So macht Camping auch im Winter Spaß

Sissi St. Croix
Checkliste Wintercamping: So macht Camping auch im Winter Spaß

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger, der Winter naht und viele Camper freuen sich, denn Wintercamping liegt voll im Trend. Immer mehr Camper verbringen den Zahlen des Caravaning Industrie Verbands e. V. zufolge auch ihren Winterurlaub auf einem Campingplatz. Und das am liebsten in der Nähe einer Skipiste, mitten in der Natur, umgeben von schneebedeckter Landschaft – ein verlockender Kontrast zu Sonne, Strand und Meer im Sommer. Man muss aber keineswegs ein Überlebenskünstler sein, um sich im Winter mit seinem Wohnmobil auf einen Campingplatz zu stellen. »Mit einer guten Ausstattung und Vorbereitung wird Wintercamping trotz Kälte und Nässe erholsam«, sagt Uwe Frers, CEO des Campingportals PiNCAMP by ADAC. Damit die Vorbereitungen leicht von der Hand gehen, hat das Team von PiNCAMP eine Checkliste fürs Wintercamping zusammengestellt. Viel Spaß beim Stöbern!

 

Hauptsache trocken und warm!

Eine der größten Herausforderungen beim Wintercamping ist, einen kuscheligen Komfort im Innenraum des Wohnmobils zu schaffen und diesen warm zu halten, wenn es draußen eisig kalt ist. Wichtig ist auch, darauf zu achten, dass es drinnen trocken bleibt. Denn dringt erst einmal Feuchtigkeit ein, bleibt sie über mehrere Tage und macht Bettwäsche und Decken klamm. Regelmäßiges Lüften verhindert, dass Feuchtigkeit entsteht und sich Schimmel bildet. Zwei bis drei Mal pro Tag alle Fenster und die Tür des Wohnwagens für mehrere Minuten öffnen, gehören zu den Top-Tipps für die kalte Jahreszeit. Abgestandene und feuchte Luft entweicht, frischer Sauerstoff kann rein. Übrigens, diese trockene Luft erwärmt sich deutlich schneller als kalte.

 

Checkliste fürs Wintercamping

  • Winterreifen checken: Winterreifen sind zwingend notwendig für das Zugfahrzeug, den Caravan und das Wohnmobil. Die Profiltiefe der Reifen sollte mindestens vier, besser fünf Millimeter betragen. Je nach Urlaubsziel sind auch Schneeketten erforderlich bzw. sogar gesetzlich vorgeschrieben.
  • Schneeschaufel nicht vergessen: Vor Ort sind ein Besen, um Schnee von Vordächern zu kehren, eine Schneeschaufel für den Eingangsbereich und ein Eiskratzer mit Teleskopstange sinnvoll.
  • An Bio-Frostschutzmittel für Toilette und Abwasser denken: Wer eine Frischwassertoilette nutzt, kann mit etwas biologisch abbaubarem Frostschutzmittel verhindern, dass das Spülwasser einfriert. Auch für Abwassertanks gibt es entsprechende Mittel. Hierzu sage ich in meiner Zusammenfassung noch etwas.
  • Vorzelt einpacken: Das Vorzelt schützt nicht nur vor Schneeverwehungen, sondern dient auch als Lagerplatz für schmutzige Schuhe, Skier und nasse Klamotten.
  • Mit Thermomatten und Co. heizen und isolieren: Heizmatten für den Boden sind sinnvoll, genauso wie Thermomatten oder -vorhänge für die Fenster. Wer Teppichboden im Innenraum seines Wohnmobils besitzt, kann schnell trocknende Mikrofasermatten darüberlegen. Ausgediente Handtücher tun es jedoch auch und sind umweltverträglicher!
  • Zwei-Flaschen-System – Gasvorrat aufstocken: Je nach Heizverhalten reicht eine Gasflasche mit elf Kilo für zwei bis drei Tage. Es empfiehlt sich, im Winter ein Zweiflaschensystem mit Umschaltautomatik. Ist eine Flasche leer, wird automatisch die zweite Flasche Gas zum Kochen und Heizen angezapft.
  • Holzpaletten oder große Bretter mitnehmen: Ein hilfreicher Tipp ist auch, Bretter oder Holzpaletten unter die Hubstützen des Wohnmobils zu legen, sodass diese nicht einsinken, falls der Schnee taut. Beim Wohnmobil am besten den Gang einlegen und die Handbremse lösen, so kann sie nicht festfrieren.
  • Stirn- oder Taschenlampe: Praktische Helfer sind tragbare Lichtquellen, wenn du im Dunkeln etwas suchst. Aber als erfahrener Camper hast du vermutlich ohnehin beides an Bord, oder?
  • Haartrockner: Ein kleiner Reiseföhn eignet sich im Notfall auch als Enteiser.
  • Extra-Wärmequellen nutzen: Falls nötig, kannst du dir einen Infrarot-Ofen oder elektrischen Heizlüfter besorgen. Zu beachten ist dabei allerdings, dass diese Geräte sehr viel Strom fressen.

 

Sissis Resümee

Schön, dass Wintercamping immer beliebter wird! Ich betrachte dies allerdings mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn leider, leider sind sich viele Liebhaber von Wohnmobilen und Co. nicht bewusst, dass Wintercamping auch schnell ins Auge gehen kann – und zwar ins Auge der Natur! So schön das komfortable Leben im Wohnmobil oder Wohnwagen rund ums Jahr auch ist, sollte doch jeder seinen Teil dazu beitragen, unsere Umwelt nicht zusätzlich zu belasten. So gesehen ist es vielleicht keine gute Idee, Frostschutzmittel in die Frischwassertoilette und/oder den Abwassertank zu kippen. Denn herkömmliche Frostschutzmittel sind hochgiftige Cocktails, die auf keinen Fall in die Umwelt gehören! Die damit »geimpfte« Flüssigkeit muss daher wie Sondermüll behandelt und ordnungsgemäß entsorgt werden.

Zum Glück haben einige Hersteller von Frostschutzmitteln die Problematik ebenfalls erkannt und bieten inzwischen biologisch abbaubare Frostschutzmittel an. Sie basieren meist auf nachwachsenden Rohstoffen wie Getreide und verzichten auf Tenside auf Mineralölbasis. Wie so oft, lohnt sich auch hier der Griff zu Konzentraten anstatt zu fertigen Mischungen, um Plastikmüll einzusparen. Alternativ kannst du dir dein Frostschutzmittel in einer Glasflasche auch selbst mischen: Für einen Liter DIY-Frostschutz benötigst du 950 Milliliter Wasser, 25 Milliliter Apfelessig und 25 Milliliter Bioethanol. Wenn du magst, fügst du für einen angenehmeren Duft noch zehn bis zwölf Tropfen ätherisches Öl hinzu.

Du siehst: Schon Kleinigkeiten können viel ausmachen und dazu beitragen, die Natur zu schützen. Und ist es nicht viel schöner, mit reinem (Umwelt-)Gewissen zum Wintercamping zu fahren?

XOXO

Sissi

[Quelle: → PiNCAMP und eigene Recherche. Artikelbild: Arūnas Naujokas.]

 

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