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10 Bücher gegen Rassismus

Sissi St. Croix
10 Bücher gegen Rassismus

Der Internationale Tag gegen Rassismus erinnert seit 1966 an das Massaker von Sharpeville, Südafrika, bei dem am 21. März 1960 während einer friedlichen Demonstration gegen das Apartheid-Regime 69 Menschen durch Schüsse der South African Police getötet und Hunderte teils schwer verletzt wurden. Heute, über 60 Jahre später, haben Rassismus und rassistische Gewalt nichts an Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil … Wir erinnern uns mit Trauer und Entsetzen an die rassistisch motivierten Morde in Hanau und Halle, die Tötung von Walter Lübcke, die Morde des NSU, den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA. Hinzu gesellen sich all die rassistischen Gewalttaten, die es nicht ans Licht der Öffentlichkeit schaffen – in Schule, Studium, Alltag und Beruf.

Als Redaktion wollen wir im März Bücher und ihre Autoren sprechen lassen und empfehlen dir zehn einfühlsame, kämpferische und nachdenklich stimmende Bücher zum Thema Rassismus, die uns – und hoffentlich auch dir – gefallen.

 

Layla F. Saad

1. Me and White Supremacy

Warum kritisches Weißsein mit dir selbst anfängt

»Weiße Menschen«, sagt Layla Saad, »sind es nicht gewohnt, sich selbst als Weiße zu sehen.« Sie sehen sich nicht als weiße Personen, sondern als Menschen. Genau darin liegt ihr weißes Privileg, das Menschen anderer Hautfarben verwehrt bleibt, und es weißen Menschen ermöglicht, sich als Teil einer dominanten, scheinbar »normalen« Kultur zu betrachten.

Dass diese Dominanz der Weißen sich nicht nur auf Rechtsradikale und Neonazis beschränkt, sondern unsere eigene unkritische Verinnerlichung vorherrschender Ideen und Strukturen uns alle zu Komplizen eines rassistischen Gesellschaftssystems macht, zeigt Saad in diesem mutigen Buch. Deutlich und unerschrocken offenbart sie uns in ihrem 28-tägigen Anti-Rassismus-Programm unsere Mitschuld an der Aufrechterhaltung von Ungleichheit und Diskriminierung und zwingt uns so, unsere eigenen Handlungen und Denkweisen zu hinterfragen und zu ändern. Man kann sich seine Hautfarbe nicht aussuchen, aber man kann aktiv entscheiden, wie man sich damit verhält.

 

Über die Autorin

Layla F. Saad ist eine britische Social-Media-Aktivistin, Autorin und Dozentin, die sich vor allem mit den Themen rassistische Ungleichheit, Identität sowie persönliche und soziale Veränderung befasst. Sie hat ostafrikanische und arabische Wurzeln, wuchs in Großbritannien auf und lebt inzwischen in Katar. Saad betrachtet sich als Weltbürgerin und setzt sich vehement für ein Ende weißer Vormachtstellungen und patriarchaler Strukturen ein. Im Sommer 2018 rief sie die 28-tägige Instagram-Challenge #meandwhitesupremacy ins Leben, die ein globaler Erfolg wurde. Aus der Challenge ging 2020 Saads erstes Buch »me and white supremacy« hervor und wurde zu einem New-York-Times-Bestseller.

 

Buchinformationen

  • Titel: Me and White Supremacy – Warum kritisches Weißsein mit dir selbst anfängt: Bekämpfe Rassismus und verändere die Welt
  • Originaltitel: Me and White Supremacy (Sourcebooks)
  • Broschiert: 256 Seiten
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Erscheinungsdatum: 8. März 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 13,8 x 2,3 x 20,7 Zentimeter
  • ISBN-10: 3328107630
  • ISBN-13: 978-3328107637
  • Preis: EUR 14,00 [D] | EUR 14,40 [A] | CHF 20,50 [CH]

 

Me and White Supremacy

Me and White Supremacy

 

Ibram X. Kendi

2. How To Be an Antiracist

»Das bisher mutigste Buch über Rassismus im westlichen Denken.« The New York Times

Wir alle sind Rassisten, ob wir es merken oder nicht. Ibram X. Kendi, Historiker, Professor an der University of Washington, Schwarz, behauptet auch von sich selbst, früher Rassist gewesen zu sein. In seinem so brillanten wie mitreißenden Buch zeigt er anhand der eigenen Geschichte, dass Neutralität im Kampf gegen Rassismus keine Option ist: Wir sind in unserer Ignoranz so lange Teil des Problems, bis wir Teil der Lösung werden und aktiv antirassistisch handeln.

Kendi zerstört den Mythos der postrassischen Gesellschaft und entwirft ein grundlegend neues Verständnis von Rassismus – was er ist, wo er sich verbirgt, wie er zu identifizieren ist und was wir dagegen tun können. Denn wir sind entweder rassistisch oder antirassistisch, dazwischen gibt es nichts.

 

Über den Autor

Ibram X. Kendi, geboren 1982 in New York, ist Gründungsdirektor des Antiracist Research and Policy Center, Professor für Geschichte und Internationale Beziehungen und er hat die renommierte Andrew-W.-Mellon-Professur in the Humanities an der Boston University inne, die als besondere Auszeichnung für akademische und gesellschaftliche Leistung gilt und seit ihrer Gründung 1973 nur von Elie Wiesel besetzt war. Für sein Buch »Gebrandmarkt. Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika« erhielt er 2016 den National Book Award. »How to Be an Antiracist« ist sein neues, viel beachtetes Buch, New-York-Times-Nummer-1-Bestseller, in dem er anhand der eigenen Geschichte die Mechanismen von Rassismus sichtbar macht und nicht weniger als die radikale Neuorientierung unseres Bewusstseins fordert.

 

Buchinformationen

  • Titel: How To Be an Antiracist
  • Originaltitel: How to Be an Antiracist (Random House)
  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: btb Verlag
  • Erscheinungsdatum: 14. September 2020
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 14,8 x 4,0 x 22,2 Zentimeter
  • ISBN-10: 3442758688
  • ISBN-13: 978-3442758685
  • Preis: EUR 22,00 [D] | EUR 22,70 [A] | CHF 30,90 [CH]

 

How To Be an Antiracist

How To Be an Antiracist

 

Nana Kwame Adjei-Brenyah

3. Friday Black

»Aufregend und ein Wunder.« George Saunders

»Mit dem Mord an George Floyd bekommen die drastischen Kurzgeschichten des Afroamerikaners Nana Kwame Adjei-Brenyah in dem Band ›Friday Black‹ einmal mehr eine traurige Aktualität. Aktueller kann eine Sammlung von Kurzgeschichten kaum sein.« (Deutschlandfunk Kultur, Johannes Kaiser) – SWR-Bestenliste Juli/August 2020.

In zwölf verstörenden Storys erzählt Nana Kwame Adjei-Brenyah von Liebe und Leidenschaft in Zeiten von Gewalt, Rassismus und ungezügeltem Konsum. Wie fühlt es sich an, im heutigen Amerika jung und schwarz zu sein? Welche Spuren hinterlässt alltägliche Ungerechtigkeit? In einer unkonventionellen Mischung aus hartem Realismus, dystopischer Fantasie und greller Komik findet der US-Amerikaner eine neue Sprache für die brennenden Themen unserer Zeit. Ein selten kraftvolles, mitreißendes und ungewöhnliches Debüt!

 

Über den Autor

Nana Kwame Adjei-Brenyah, Sohn ghanaischer Eltern, wurde 1990 in Spring Valley, New York, geboren, studierte Fine Arts und unterrichtet heute Creative Writing an der Syracuse University. Sein Debüt »Friday Black«, ein New-York-Times-Bestseller, errang den PEN-Jean Stein Book Award 2019, stand auf der Shortlist für den Dylan Thomas Prize 2019 und auf der Longlist der Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction. Universal Pictures hat sich die Filmrechte an der Titelgeschichte seines Debüts gesichert.

 

Buchinformationen

  • Titel: Friday Black: Storys
  • Originaltitel: Friday Black (Houghton Mifflin Harcourt)
  • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Erscheinungsdatum: 27. April 2020
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 13,3 x 2,4 x 20,6 Zentimeter
  • ISBN-10: 3328601295
  • ISBN-13: 978-3328601296
  • Preis: EUR 20,00 [D] | EUR 20,60 [A] | CHF 28,90 [CH]

 

Friday Black

Friday Black

 

Trevor Noah

4. Farbenblind

Von einem Kind, das es nicht geben durfte …

Trevor Noah kam 1984 im Township Soweto als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers zur Welt. Zu einer Zeit, da das südafrikanische Apartheidsregime »gemischtrassige« Beziehungen weiterhin unter Strafe stellte. Als Kind, das es nicht geben durfte, erlebte er Armut und systematischen Rassismus, aber auch die mutige Auflehnung seiner »farbenblinden« Eltern, die einfallsreich versuchten, Trennungen zwischen Ethnien und Geschlechtern zu überwinden. Heute ist er ein international gefeierter Comedian, der die legendäre »The Daily Show« in den USA leitet und weltweit – ob Sydney, Dubai, Toronto, San Francisco oder Berlin – in ausverkauften Sälen auftritt.

In »Farbenblind« erzählt Noah ebenso feinsinnig wie komisch in achtzehn Geschichten von seinem Aufwachsen in Südafrika, das den ganzen Aberwitz der Apartheid bündelt: warum ihn seine Mutter aus einem fahrenden Minibus warf, um Gottes Willen zu erfüllen, welche Musik er für einen tanzenden Hitler aufzulegen pflegte, um sein erstes Geld zu verdienen, und wie ihn eine Überwachungskamera, die nicht einmal zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden konnte, vor dem Gefängnis bewahrte.

 

Über den Autor

Trevor Noah, geboren 1984 in Johannisburg, ist als Fernseh- und Radiomoderator, Comedian und Schauspieler tätig. 2011 zog er in die Vereinigten Staaten, im selben Jahr erschien die mehrfach preisgekrönte Netflix-Dokumentation »You Laugh, But It’s True« über seinen Werdegang als Künstler bis zu seinem ersten Soloprogramm. 2015 wurde er als »Personality of the Year« bei den MTV Africa Music Awards ausgezeichnet und übernahm die Präsentation der einflussreichen US-amerikanischen Satiresendung »The Daily Show«. Noah, der sieben Sprachen spricht, darunter Deutsch, lebt in New York.

 

Buchinformationen

  • Titel: Farbenblind
  • Originaltitel: Born a Crime – Stories From A South African Childhood (Spiegel & Grau)
  • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
  • Verlag: Blessing Verlag
  • Erscheinungsdatum: 6. März 2017
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 14,4 x 3,1 x 22,1 Zentimeter
  • ISBN-10: 3896675903
  • ISBN-13: 978-3896675903
  • Preis: EUR 19,99 [D] | EUR 20,60 [A] | CHF 28,90 [CH]

 

Farbenblind

Farbenblind

 

Zora Neale Hurston

5. Barracoon

Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven

»Barracoon« erzählt die wahre Geschichte von Oluale Kossola, auch Cudjo Lewis genannt, der 1860 auf dem letzten Sklavenschiff nach Nordamerika verschleppt wurde. Die große afroamerikanische Autorin Zora Neale Hurston befragte 1927 den damals 86-Jährigen über sein Leben. In berührenden Worten schildert er seine Jugend im heutigen Benin, die Gefangennahme und Unterbringung in den sogenannten »Barracoons«, den Baracken, in die zu verkaufende Sklaven eingesperrt wurden, seine Zeit als Sklave in Alabama, seine Freilassung und seine anschließende Suche nach den eigenen Wurzeln und einer Identität in den rassistisch geprägten USA.

 

Über die Autorin

Zora Neale Hurston (1891-1960), ist eine der wichtigsten afroamerikanischen Autorinnen des vergangenen Jahrhunderts. Zu ihren bekanntesten Werken zählt der Roman »Their Eyes Were Watching God« (»Vor ihren Augen sahen sie Gott«), der 1937 erschien und 2005 von Time Magazine unter die 100 besten englischsprachigen Romane nach dem Ersten Weltkrieg gewählt wurde.

 

Buchinformationen

  • Titel: Barracoon: Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven
  • Originaltitel: Barracoon. The Story of the Last »Black Cargo« (Amistad/HarperCollins)
  • Taschenbuch: 224 Seiten
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Erscheinungsdatum: 13. September 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 11,8 x 3,0 x 18,7 Zentimeter
  • ISBN-10: 3328107576
  • ISBN-13: 978-3328107576
  • Preis: EUR 11,00 [D] | EUR 11,40 [A] | CHF 16,90 [CH]

 

Barracoon

Barracoon

 

Maryse Condé

6. Das ungeschminkte Leben

»Ich blickte hinauf zum sternenübersäten Himmel und wünschte mir leidenschaftlich ein neues Leben.«

Maryse Condé wird als jüngstes von acht Kindern auf der französischen Karibikinsel Guadeloupe geboren und gilt heute als »Weltbürgerin und Grande Dame der frankophonen Literatur« (BR 2). In ihrer Autobiographie lässt sie ihre frühen Lebensjahre wiederaufleben. Die Zeit als junge Studentin im Paris der 1950er-Jahre, als alleinerziehende, mittellose Mutter, die wagemutig nach Westafrika geht und als Lehrerin miterlebt, wie der Kontinent von politischen Auseinandersetzungen erschüttert wird.

Mit entwaffnender Offenheit schildert Maryse Condé ein Leben fernab der üblichen Pfade und zeichnet das Bild einer unerschrockenen Frau, die die gesellschaftlichen und politischen Widersprüche ihrer Zeit erkannte und sich »nie scheute, gegen den Strom zu schwimmen« (Neue Zürcher Zeitung).

 

Über die Autorin

Maryse Condé, 1937 in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe geboren, gilt als eine der großen Erzählstimmen unserer Zeit. Mit 16 Jahren ging sie zum Studium nach Paris und lebte später mehrere Jahre in Westafrika. Maryse Condé unterrichtete unter anderem an der Sorbonne und war Professorin für französische Sprache und Literatur an der Columbia University in New York. Bekannt wurde Maryse Condé durch die Familiensaga »Segu«, in der sie die Geschichte der westafrikanischen Familie Traoré erzählt. Sie wurde unter anderem mit dem Prix de l’Académie Française, dem Prix Marguerite Yourcenar sowie dem Alternativen Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 2020 wurde ihr in Frankreich der nationale Verdienstorden verliehen.

 

Buchinformationen

  • Titel: Das ungeschminkte Leben: Autobiographie
  • Originaltitel: La Vie sans fards (JC Lattès)
  • Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
  • Verlag: Luchterhand Literaturverlag
  • Erscheinungsdatum: 11. Mai 2020
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 14,2 x 3,1 x 22,0 Zentimeter
  • ISBN-10: 3630876331
  • ISBN-13: 978-3630876337
  • Preis: EUR 22,00 [D] | EUR 22,70 [A] | CHF 30,90 [CH]

 

Das ungeschminkte Leben

Das ungeschminkte Leben

 

Nana Oforiatta Ayim

7. Wir Gotteskinder

Vom ghanaischen Königshaus in die deutsche Provinz – eine etwas andere Migrationsgeschichte

Maya Mensah ist im deutschen Exil täglich damit konfrontiert, anders zu sein. Auch ihre Eltern sind anders. Ihr Vater ist ein scheuer Intellektueller, und ihre schöne Mutter liebt es, das Geld mit vollen Händen auszugeben und an ihre königliche Abkunft zu erinnern. Doch wenn Maya in der Schule von ihrer glanzvollen Familie erzählt, wird sie verspottet. Beistand leistet ihr einzig ihr Cousin Kojo. Maya ist fasziniert von seinen farbenprächtigen Erzählungen aus Ghana, an das sie sich kaum erinnern kann. Sie klingen für sie wie Märchen, die mythisch und wirklich zugleich scheinen, und öffnen ihr den Blick: für ein Land, das seine Seele nach all den Jahren der Kolonialzeit erst wiederfinden muss, für ihre entwurzelten Eltern – und endlich erkennt sich Maya als Teil dieser Geschichte.

Poetisch, fesselnd, faszinierend – »Wir Gotteskinder« ist wahre Weltliteratur und eine Hymne an das Geschichtenerzählen als verbindendes Glied zwischen den Kulturen.

 

Über die Autorin

Nana Oforiatta Ayim ist Autorin, Filmemacherin und Kunsthistorikerin. Sie ist in Düsseldorf geboren und aufgewachsen. Ihr Großvater ist König der ghanaischen Region Akyem Abuakwa. Sie studierte Afrikanische Kunstgeschichte und Politikwissenschaften, arbeitete für die UN in New York und ist heute weltweit vor allem als Kunstvermittlerin und Kuratorin tätig. Als Gründerin des ANO Institute of Arts and Knowledge hat sie Projekte wie »Das mobile Museum« sowie die erste Enzyklopädie der afrikanischen Kultur angestoßen. Nana Oforiatta Ayim kuratiert weltweit Ausstellungen und hält Vorträge über kulturelle Narrative. Im Jahre 2019 verantwortete sie den ersten ghanaischen Pavillon auf der Biennale von Venedig.

Für ihre bisherigen Leistungen wurde sie mit verschiedensten Ehrungen und Auszeichnungen bedacht. »Okay Africa« zählt sie zu den »zwölf wichtigsten Frauen aus Afrika, die Geschichte schreiben«. Sie gehört auch zu den »Apollo 40 unter 40« und damit zu »den talentiertesten und inspirierendsten jungen Personen, die die Kunstwelt heute voranbringen«. 2015 erhielt sie den »Art & Technology Award« des Los Angeles County Museum of Art (LACMA); 2016 den »AIR Award«, mit dem »außergewöhnliche afrikanische Künstler geehrt und gefeiert werden sollen, die sich für provokative, innovative und sozial engagierte Arbeit einsetzen«. Nana Oforiatta Ayim war 2018 Teilnehmerin des ersten Soros Arts Fellowship und ebenfalls 2018 Global South Visiting Fellow an der Universität Oxford. Außerdem wurde sie in den Beirat des Kulturprogramms der Universität Oxford und ab April 2020 als Untersuchungsleitung der »Aktion zur Wiederherstellung Afrikanischer Kultur« berufen.

»Wir Gotteskinder« ist Nana Oforiatta Ayims hochgelobter Debütroman, der nun auf Deutsch erscheint. Sie lebt in Accra/Ghana.

 

Buchinformationen

  • Titel: Wir Gotteskinder
  • Originaltitel: The Godchild (Bloomsbury)
  • Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
  • Verlag: Penguin Verlag
  • Erscheinungsdatum: 13. April 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 13,5 x 3,2 x 21,5 Zentimeter
  • ISBN-10: 3328601465
  • ISBN-13: 978-3328601463
  • Preis: EUR 22,00 [D] | EUR 22,70 [A] | CHF 30,90 [CH]

 

Wir Gotteskinder

Wir Gotteskinder

 

Paul Beatty

8. Der Verräter

»Eine grandiose, bitterböse Dystopie.« titel, thesen, temperamente

Dickens, ein Vorort von Los Angeles, ist der Schandfleck der amerikanischen Westküste: verarmt, verroht, verloren. Zugleich ist es der ganze Stolz seiner schwarzen Einwohner, eine Bastion gegen die weiße Vorherrschaft. Hier zieht der Erzähler von »Der Verräter« friedlich Wassermelonen und Marihuana. Doch als sein bürgerrechtsbewegter Vater durch Polizeigewalt stirbt und die Gentrifizierung den gesamten Vorort auszuradieren droht, wird er unversehens zum Anführer einer neuen Bewegung: Mit seinem Kompagnon Hominy, alternder Leinwandheld aus »Die kleinen Strolche«, führt er Sklaverei und Rassentrennung wieder ein …

 

Über den Autor

Paul Beatty, 1962 geboren, zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Autoren der Gegenwart. Begonnen hat er als Lyriker, schnell avancierte er zum Star der New Yorker Slam-Poetry-Szene. Seine Romane haben in den USA Kultstatus. Für »Der Verräter« wurde Beatty mit dem National Book Critics Circle Award sowie – als erster US-Amerikaner – mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Paul Beatty lebt in New York.

 

Buchinformationen

  • Titel: Der Verräter
  • Originaltitel: The Sellout (Luchterhand)
  • Taschenbuch: 352 Seiten
  • Verlag: btb Verlag
  • Erscheinungsdatum: 13. April 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 11,8 x 2,5 x 18,7 Zentimeter
  • ISBN-10: 3442719542
  • ISBN-13: 978-3442719549
  • Preis: EUR 11,00 [D] | EUR 11,40 [A] | CHF 16,90 [CH]

 

Der Verräter

Der Verräter

 

Ta-Nehisi Coates

9. Der Wassertänzer

»Meine Aufgabe war es, die Geschichte der Sklaven zu erzählen. Der Geschichte ihrer Herren hat es nie an Erzählern gefehlt.« Frederick Douglass

Bisher kannte Hiram Walker nichts als ein Leben in Ketten. Aufgewachsen in der Sklaverei, musste er als kleiner Junge miterleben, wie seine Mutter verkauft wurde und für immer verschwand. Doch sie hat ihm eine seltene Gabe vererbt. Als diese ihn vor dem Ertrinken rettet, beschließt er, aus der Gefangenschaft zu fliehen.

So beginnt für Hiram eine abenteuerliche Reise von den Tabakplantagen West Virginias über geheime Guerillazellen in der Wildnis des amerikanischen Südens nach Philadelphia, wo ihn ein völlig neues Leben in Freiheit zu erwarten scheint.

Doch zuvor muss er noch eine alte Rechnung begleichen und die Frau, die er liebt, und die, die ihn aufzog, in die Freiheit führen.

 

Über den Autor

Ta-Nehisi Coates, geboren 1975 in Baltimore, ist einer der angesehensten Intellektuellen der USA. Mit seinem Essay »Plädoyer für Reparationen« stieß er eine landesweite Diskussion zur Aufarbeitung der Sklaverei an. »Zwischen mir und der Welt«, für das er 2015 den National Book Award erhielt, ist in den USA eines der meistverkauften Bücher der vergangenen Jahre. In seinem Essay »We Were Eight Years In Power. Eine amerikanische Tragödie« (2017) stellte Coates die These auf, dass es sich bei Donald Trump um den ersten weißen Präsidenten der USA handele, da seine ganze Politik in klarer Abgrenzung zu Obama stehe. Coates schreibt regelmäßig für The Atlantic, größtenteils zum Thema struktureller Rassismus und »White Supremacy«. »Der Wassertänzer« ist sein erster Roman und erscheint nun erstmals als Taschenbuch. Er lebt mit seiner Familie in New York.

 

Buchinformationen

  • Titel: Der Wassertänzer: Roman
  • Originaltitel: The Water Dancer (Blessing)
  • Taschenbuch: 544 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag
  • Erscheinungsdatum: 9. August 2021
  • Sprache: Deutsch
  • Format: 12,5 x 3,3 x 18,7 Zentimeter
  • ISBN-10: 3453425499
  • ISBN-13: 978-3453425491
  • Preis: EUR 14,00 [D] | EUR 14,40 [A] | CHF 20,50 [CH]

 

Der Wassertänzer

Der Wassertänzer

 

Angie Thomas

10. The Hate U Give

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018

Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen …

 

Über die Autorin

Angie Thomas ist in Jackson, Mississippi, aufgewachsen und lebt auch heute noch dort. Als Teenager tat sie sich als Rapperin hervor; ihr ganzer Stolz war ein Artikel im Right-On! Magazine. Thomas hat einen Bachelor-Abschluss im Fach Kreatives Schreiben an der Belhaven Universität. Ihr Debüt »The Hate U Give« erntete ein überschwängliches Presse- und Leserecho und schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times. Ebenfalls absolut lesenswert von der Autorin: »On The Come Up« und »Concrete Rose«, erschienen bei bei cbj und cbt.

 

Buchinformationen

  • Titel: The Hate U Give
  • Originaltitel: The Hate U Give (Harper Collins, US)
  • Taschenbuch: 528 Seiten
  • Verlag: cbj Jugendbücher
  • Erscheinungsdatum: 26. Dezember 2018
  • Sprache: Deutsch
  • Lesealter: ab 14 Jahren
  • Format: 12,3 x 4,3 x 19,3 Zentimeter
  • ISBN-10: 3570312984
  • ISBN-13: 978-3570312988
  • Preis: EUR 9,99 [D] | EUR 10,30 [A] | CHF 14,50 [CH]

 

The Hate U Give

The Hate U Give

 

Sissis Resümee

Die Corona-Pandemie führt deutlich vor Augen, wie allgegenwärtig rassistische Ideologien sind – in Deutschland, in Europa, im Rest der Welt. Rassismus lauert nicht etwa im Verborgenen, sondern zeigt ganz offen sein hässliches Gesicht. Auf der Straße, wenn Menschen mit asiatischen Wurzeln als »Corona-Bringer« gemieden oder sogar angespuckt, geschlagen und mit Desinfektionsmittel besprüht werden. Beim Einkaufen, wenn Migranten als »dreckige Sozialschmarotzer« beschimpft werden oder niemand der Schwangeren aus Burkina Faso hilft, die an der Gemüsetheke von rechten Hooligans herumgeschubst wird. Rassismus gehört zu unserem Alltag, scheint fast schon »normal« zu sein. Erschreckend »normal« …

Tagtäglich erleben wir Ausgrenzung, Diskriminierung und rechtsextreme Hetze, müssen seit Monaten mit ansehen, wie Querdenker, Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen Ringelpiez mit Anfassen mit der rechtsextremistischen Szene spielen. Mit demokratischem Protest hat das nichts mehr zu tun. Hier handelt es sich eher um eine Form der »Gewalt mit Ansage«. Es gibt Tage, an denen schäme ich mich für die Menschheit, schäme mich, ein Mensch zu sein. Und dann frage ich mich: Wieviel Rassismus steckt in mir? Bin auch ich ein Rassist? Sind wir womöglich alle Rassisten?

Das sind Fragen, die wir alle uns stellen sollten, ja vielleicht sogar stellen müssen. Antworthilfen bieten dabei die vorgestellten Bücher, allen voran die beiden Titel »Me and White Supremacy« und »How To Be an Antiracist«.

Sicher ist dir aufgefallen, dass alle Titel von Penguin Random House stammen. Das hat zwei Gründe: 1. Ich lese mich gerade quer durch das aktuelle Programm der zur Gruppe gehörenden Verlage und bin daher mit diesen Büchern vertraut. Natürlich findest du weitere wunderbare Bücher zum Thema auch in anderen Verlagen. 2. Die Verlagsgruppe positioniert sich klar gegen Rassismus und Diskriminierung. Über ihre Social-Media-Kanäle teilt sie unter dem Hashtag #LesengegenRassismus Leseempfehlungen zu Büchern, die Mitarbeiter »beeinflusst, bewegt, schockiert oder inspiriert haben. Diese Empfehlungen sollen helfen, den eigenen Horizont zu erweitern oder sich weiterzubilden.« Das finde ich großartig.

Gib Rassismus keine Chance und lies dich schlau! Du kannst du die vorgestellten Bücher über den → Buchhändler deines Vertrauens erwerben oder direkt → bei Penguin Random House bestellen.

XOXO

Sissi

[Produkthinweise erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Alle Preisangaben ohne Gewähr. Quelle: → Penguin Random House. Gut zu wissen: Viele Titel liegen auch in anderen Formaten vor.]

 

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