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Gegen Hass. Bunt, gemeinsam, stark!

Sissi St. Croix
Gegen Hass. Bunt, gemeinsam, stark!

Alles klingt vertraut und doch wird 2020 anders als sonst. Wir erleben eine PrideWeek und ja, sogar so etwas wie ein Straßenfest mit Bühnenshow – allerdings nur rein virtuell. Vom 4. bis zum 12. Juli bitten der CSD und die Münchner LGBTI*-Community zum kreativen Alternativprogramm. Anmelden dafür kann mensch sich unter → csdmuenchen.de/mitmachen.

Das Team hinter dem Christopher Street Day hat sich in den vergangenen Wochen alle Mühe gegeben, den Pride umzuplanen. Und das war gar nicht so einfach, wie Sprecherin Julia Bomsdorf verrät: »Wir waren erst mal geschockt, als wir den CSD in gewohnter Form absagen mussten.« Sämtliche Großveranstaltungen sind bis zum 31. August verboten. Dann aber bildete sich ein Team, um den CSD neu zu erfinden. »Gerade in diesen Zeiten, da uns von Rechts starker Gegenwind ins Haus weht, müssen wir um unsere Sichtbarkeit kämpfen«, sagt Bomsdorf.

 

München ist bunt – analog und digital

Exakt 14 politische Forderungen hat der Münchner CSD für dieses Jahr aufgestellt, die unter dem Motto »Gegen Hass. Bunt, gemeinsam, stark!« für Solidarität in der Community werben und zum Handeln aufrufen. Ein, wie sich herausstellte, sehr passender Slogan. Denn wie so viele in Deutschland stehen mit der Corona-Pandemie nun auch LGBTI*-Aktivisten, -Vereine und kommerzielle Szene unter enormem wirtschaftlichem Druck.

Die PrideWeek sollen mit ihren Veranstaltungen nach wie vor die Münchner LGBTI*-Organisationen und ihre Mitstreiter gestalten – analog wie digital. Alle Angebote findest du im Online-Kalender auf → www.csdmuenchen.de.

 

Münchner CSD-Motto 2020: Gegen Hass. Bunt, gemeinsam, stark!

Münchner CSD-Motto 2020

 

Let’s stream together!

Die abgesagte PolitParade findet virtuell im Netz statt. Wer sich dafür anmeldet, kann sich und seine Forderungen vorstellen und ein 30- bis 60-sekündiges Video hochladen, das auf der CSD-Website sowie am 11. Juli, dem CSD-Samstag, während des Live­streams im neuen lesbisch-queeren Zentrum LeZ gezeigt wird.

Parallel planen die Veranstalter in enger Abstimmung mit den Behörden eine – dezentrale! – Demo in der Innenstadt. Das Konzept dafür steht, harrt aber noch der Genehmigung durch das Kreisverwaltungsreferat und die Polizei.

Am Rathaus und am Marienplatz werden außerdem Regenbogenfahnen wehen. Die Trambahnen und Busse der Stadt schmücken sich mit ihnen, ja sogar einzelne Zebrastreifen werden in der PrideWeek in den bunten Farben erstrahlen.

Den Höhepunkt der PrideWeek aber bildet in diesem Jahr das große Livestreaming aus dem lesbisch-queeren Zentrum LeZ am 11. Juli als eine Mischung aus Straßenfest und Bühnenshow. Einen ganzen Tag lang strahlt das CSD-Team von dort ein Programm ins Netz aus, das mit Grußworten beginnt und abends im Club endet. Dazwischen ist viel Platz für Musik, Talks, Filme, Reden und Diskussionen.

 

Mitmachaktion: CSD-Demo-Spots

Mitmachaktion: CSD-Demo-Spots

 

Die große Spendenaktion

Weil wegen des Coronavirus aber gleichzeitig viele große Events der PrideWeek in diesem Jahr wegfallen, wie zum Beispiel das RathausClubbing, gehen dem CSD wichtige Einnahmequellen verloren. Der Munich Pride steht finanziell vor großen Schwierigkeiten. Deshalb haben die Macher eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Startnext geplant – sowohl, um die Veranstaltungen 2020 stemmen zu können als auch um die Organisation und Infrastruktur des CSD München für die Zukunft zu sichern. Am Mittwoch, 3. Juni, beginnt die Aktion. Jeder Euro hilft!

 

Sissis Resümee

Bereits seit 40 Jahren demonstrieren Lesben, Schwule, Bi, Trans* und Inter* in München für gleiche Rechte und Akzeptanz. Bei der größten Veranstaltung der LGBTI*-Community im süddeutschen Raum finden innerhalb einer neuntägigen PrideWeek normalerweise mehr als 60 Veranstaltungen statt. Höhepunkte sind die Politparade durch die Innenstadt mit 155 000 Teilnehmern und Zuschauern (2019), das zweitägige Straßenfest rund um den Marienplatz und das RathausClubbing.

Als mir vor einer guten halben Stunde die Pressemitteilung des CSD München ins Haus flatterte, war ich zutiefst beeindruckt vom Engagement der Münchner Community – und bin es noch. Während andere Veranstalter jammern und klagen, packt der Munich Pride die Sache an, sucht und findet Alternativen. München ist bunt und bleibt es auch mitten in der Corona-Pandemie.

Nachdem ich schon im letzten Jahr aufgrund von Trauerarbeit nicht am CSD teilnehmen konnte, wird mir die PrideWeek heuer besonders fehlen. Ehrensache also, dass ich mir Gedanken über einen eigenen CSD-Demo-Spot mache. Und natürlich werde ich mir auch das Livestreaming am 11. Juli nicht entgehen lassen. Gegen Hass. Bunt, gemeinsam, stark! Bist du dabei?

XOXO

Sissi

[Quelle: → CSD München. Artikelbild von → Netta beim CSD München 2019: Kornelija Rade. Grafiken: Frank Zuber.]

 

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