Da Kuah auf da Spur – Die Heimat der Milch entdecken

Da Kuah auf da Spur

Wo kommt unsere Milch eigentlich her? Wer einmal auf einer Alm stand, das Läuten der Kuhglocken gehört hat und den Duft frischer Bergkräuter in der Nase hatte, versteht: Milch ist nicht einfach nur ein weißes Getränk – sie ist ein Stück gelebte Tradition. Mit dem neuen Tourenprojekt »Da Kuah auf da Spur« lädt die Molkerei Berchtesgadener Land dazu ein, die Herkunft ihrer Bergbauernmilch hautnah zu erleben.

Zum Start stehen drei sorgfältig ausgewählte Wanderrouten im Berchtesgadener Land sowie eine erste Tour im Chiemgau zur Auswahl, die im Herzen des Erfassungsgebietes der Molkerei Berchtesgadener Land liegt. Die Touren zur Halsalm, auf die historische Mordaualm, über den Gerner Höhenweg und auf den Chiemgauer Blumenberg, den Geigelstein bieten nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch spannende Einblicke in die Almwirtschaft und ihre Bedeutung für Biodiversität, Kulturlandschaft und nachhaltige Landwirtschaft.

Der Molkerei Berchtesgadener Land ist es als Genossenschaftsmolkerei ein Herzensanliegen, Gesellschaft und Landwirtschaft näher zusammenzubringen. Nur wer weiß, wie viel Arbeit hinter der Milchwirtschaft in der Bergregion steckt und wie sie die Einzigartigkeit eines gesamten Gebiets sichert, kann die Landwirtschaft in der Alpenregion entsprechend wertschätzen. Mittelfristig werden Wander- und Radrouten im ganzen Erfassungsgebiet der Molkerei Berchtesgadener Land angeboten – vom Watzmann bis zur Zugspitze.

Die Heimat der Milch entdecken

Entlang der schon eingestellten Routen erfahren Wandernde unter anderem:

  • Warum Almwirtschaft ein Hotspot für Artenvielfalt ist,
  • was »Schwenden« bedeutet und warum es für den Erhalt der Almen so wichtig ist,
  • unter welchen Bedingungen sich ein Landwirt »Bergbauer« nennen darf,
  • wo man einen Rundumkaser – den Urtyp der Almhütten – entdecken kann,
  • warum im Nationalpark Berchtesgaden Almwirtschaft betrieben werden darf.

Zudem gibt es praktische Tipps zur Anreise, zu Einkehrmöglichkeiten und zur richtigen Verhaltensweise am Berg – für mehr Achtsamkeit und gegenseitigen Respekt in der Natur.

Die Wandertouren bedienen verschiedene Schwierigkeitsgrade und sind ab sofort auf der Website der Molkerei Berchtesgadener Land und auf komoot zu finden.

Die Rasse Pinzgauer ist vom Aussterben bedroht – auf Almen im Einzugsgebiet der Molkerei Berchtesgadener Land ist sie aber noch vertreten
Die Rasse Pinzgauer ist vom Aussterben bedroht – auf Almen im Einzugsgebiet der Molkerei Berchtesgadener Land ist sie aber noch vertreten

Über die Molkerei Berchtesgadener Land

Die Molkerei Berchtesgadener Land wurde 1927 als Genossenschaft gegründet und erfasst die Milch von 1.600 Bauern in der Alpenregion zwischen Watzmann und Zugspitze — davon wirtschaften rund 600 anerkannt ökologisch nach den Demeter- bzw. Naturland-Richtlinien. Spannend: Die Molkerei Berchtesgadener Land ist Deutschlands erste Bio-Molkerei. Im Jahr 1973 hat sie mit der Erfassung der Bio-Milch begonnen und feierte kürzlich ihr 50. Bio-Jubiläum.

Am Produktionsstandort in Piding im südlichsten Zipfel von Bayern sind 530 Mitarbeitende beschäftigt, davon 30 Auszubildende in sieben verschiedenen Lehrberufen. Das blaue Sortiment aus Bio-Alpenmilch wird national, das grüne Premiumsortiment aus der Berg- und Alpenregion mit Schwerpunkt in Süd- und Westdeutschland vermarktet. Mit Investitionen in den Bereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie erweitert die Molkerei kontinuierlich ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit, neben Herkunft und Fairness der dritte Grundpfeiler des Genossenschaftsmodells.

Mit dem Projekt »Zukunftsbauer« wurden seit 2021 C02-Sparmaßnahmen auf den bäuerlichen Familienbetrieben mit über zwei Millionen Euro finanziell gefördert (Stand: Januar 2025) . Die 2022 in Betrieb genommene Mehrweg-Flaschenanlage für Milch ist eine der modernsten und wassersparsamsten Anlagen weltweit und eine Investition in eine nachhaltige Zukunft. Weitere Informationen zum EMAS-zertifizierten Nachhaltigkeitsengagement findest du online.

Zweifach ausgezeichnet

Träger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2019 und 2024

Als erste Bio-Molkerei Deutschlands gehort die Molkerei Berchtesgadener Land zu den Pionieren in der Herstellung Ökologischer Milchprodukte. Die Molkerei Berchtesgadener Land erhielt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019 in der Kategorie »Unternehmen mittlerer Größe« und den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie »Food, Milchprodukte«. Damit würdigte die Fachjury das herausragende Ökologische und soziale Engagement der bayerischen Genossenschaftsmolkerei. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist Europas größte Auszeichnung für Spitzenleistungen in Sachen Nachhaltigkeit.

Aktuelle Milchpreise

Konsumenten wundern sich ja zuweilen über diesen oder jenen Preis im Lebensmittelhandel. Daher finde ich es erhellend, einen Blick auf die aktuellen Milchpreise der Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land (brutto) zu werfen. Diese entsprechen dem durchschnittlichen Milchpreis von Januar bis Mai 2025, inklusive der landwirtschaftlichen Vorsteuer von 7,8 Prozent bei 4,0% Fett/3,4% Eiweiß und allen Bewegungsprämien.

MilchtypPreis
Bergbauern-Milch59,07 Cent/Kilo
Konventionelle Milch58,00 Cent/Kilo
Bio-Naturland-Milch69,85 Cent/Kilo
Bio-Demeter-Milch70,93 Cent/Kilo

Meine Gedanken zu den Milchpreisen

Wenn ich dir verrate, dass eine durchschnittliche Milchkuh etwa 20 bis 30 Liter Milch am Tag (1) gibt und insbesondere Bergbauernfamilien oft nur wenige Kühe besitzen, halte ich die Milchpreise im Einzelhandel für zu gering. Zwar können manche »Hochleistungskühe« auch bis zu 50 Liter oder mehr Milch pro Tag produzieren. Doch die Milchwirtschaft rechnet sich für die Landwirte oft nicht, auch wenn Molkereien wie die Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land ihnen faire Preise bezahlen.

Mein Fazit? Wir als Verbraucher sind aufgefordert, tiefer in die Tasche zu greifen, um die harte Arbeit der Bauern angemessen wertzuschätzen.

Fleckviehherde bei Ettendorf
Fleckviehherde bei Ettendorf

Sissis Resümee

So schön die Schweiz ist, so sehr vermisse ich auch das Berchtesgadener Land und seine sanftmütigen Kühe. Von München aus hatten wir es ja früher nicht weit … Umso mehr freue ich mich über die neuen Wanderrouten und das Tourenprojekt »Da Kuah auf da Spur«. Damit zeigt die Molkerei Berchtesgadener Land einmal mehr, wie sehr ihr die Bergbauern am Herzen liegen.

Und auch, wenn die herrlichen Landschaften zwischen Watzmann und Zugspitze für mich derzeit in weiter Ferne liegen, so sind sie für dich vielleicht nah, sodass hoffentlich deine Lust geweckt ist, die Herkunft der Bergbauernmilch an einem schönen Sommertag zu »erwandern«.

Es macht Spaß, Land und Leute kennenzulernen, mit den Bergbauernfamilien zu reden und einen Einblick in ihre tägliche Arbeit zu bekommen. Auf vielen Almen kannst du auf deiner Wanderung einkehren, hausgemachte Leckereien aus der Alpenküche verkosten und ein Gefühl dafür bekommen, wie es früher war, als noch nicht so viele Straßen und Wanderwege den Zugang zu den Almhütten erschlossen.

Das Leben in den Bergen ist rau und urtümlich, ein bedeutsames Stück unserer Vergangenheit und ebenso ein wichtiger Teil unserer Gegenwart und Zukunft. Nur wenn wir die Bergwelt in all ihrer Schönheit und Vielfalt bewahren, wirst du auch künftig noch Milch und Molkereiprodukte von glücklichen Kühen genießen können.

Wir sehen uns auf der Alm!

XOXO

Sissi

[Quelle: Molkerei Berchtesgadener Land und eigene Recherche. (1) Die Milchmenge hängt von verschiedenen Faktoren ab, so zum Beispiel von Rasse, Alter, Fütterung und Gesundheitszustand der Kuh. Artikelbild: sebi_2569 via Adobe Stock.]